Bei der FOTA wird viel besprochen, das später noch einmal neu besprochen werden muss, Foto: FOTA
Bei der FOTA wird viel besprochen, das später noch einmal neu besprochen werden muss, Foto: FOTA

Die Formula One Teams Association trat bei ihrer Gründung 2008 mit großen Zielen an. Als Einheit der Teams wollte man mit starker Stimme gegen den kommerziellen Rechteinhaber und auch die FIA auftreten, um sich dort Gehör zu verschaffen. Und dabei wurde trotz immer wieder auftretender Differenzen meist Einigkeit demonstriert.

Doch alles ist anscheinend nicht gut im FOTA-Land. So ist das Hispania Racing Team (HRT) aus der Organisation ausgestiegen, wie Teamchef Colin Kolles gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigte. Zu den Gründen meinte er: "Weil wir denken, dass es zu gewissen Nicht-Entscheidungen gekommen ist - bezüglich des Ressource Restriction Agreement, bezüglich KERS und bezüglich anderer Sachen. Deswegen sehen wir uns dort nicht richtig vertreten." FOTA Generalsekretär Simon Perillo erklärte zum Ausstieg von HRT gegenüber Motorsport-Magazin.com: "Ich kann bestätigen, dass das Hispania Racing F1 Team seine FOTA-Mitgliedszahlungs-Verpflichtung 2010 nicht erfüllt hat und kein Mitglied der Vereinigung mehr ist." Das ist allerdings insofern wenig verwunderlich, da HRT seine Beiträge kaum zahlen wird, wenn es nicht mehr Teil der FOTA sein will.

Doch der Ausstieg von HRT ist anscheinend nur ein Symptom für ein etwas größeres Problem innerhalb der Vereinigung. Vor allem die kleinen Teams fühlen sich in der FOTA nicht richtig vertreten, weil es primär die Großen sind, die die Organisation nutzen, um dadurch für ihre Ziele zu arbeiten. So passierte es beispielsweise, dass das Ressource Restriction Agreement (RRA) nach seinem ersten Beschluss noch einmal geändert wurde, wobei alle Teams zustimmten. Dann kam es aber zu Nicht-Einhaltungen und wieder kam der Wunsch nach Änderungen. Dieser Prozess scheint noch nicht abgeschlossen, da nach wie vor diskutiert wird, wie das RRA in Zukunft aussehen soll, das bis 2017 laufen wird - die aktuelle Vereinbarung läuft bis 2012.

Durch diese ständigen Umwälzungen von Dingen, die eigentlich in langen Besprechungen beschlossen wurden, steigt der Frust, speziell bei jenen, die eigentlich zufrieden damit waren, was beschlossen worden ist. Und da die Änderungswünsche meist auch mit Mehrkosten verbunden sind, ist der Unwillen eben gerade bei den kleineren Teams groß. Was das für die Zukunft der FOTA bedeuten könnte, lässt sich vorerst nur einmal erahnen, mit HRT hat sich jedenfalls schon einmal ein Mitglied verabschiedet.