2011 sitzt nicht Hülkenberg im Williams, sondern Maldonado, Foto: Sutton
2011 sitzt nicht Hülkenberg im Williams, sondern Maldonado, Foto: Sutton

Die Formel 1 ist die Königklasse des Motorsports. Dort messen sich die besten Fahrer der Welt - oder vielleicht doch nicht? Die neue F1-Saison lässt daran zweifeln, ob Talent bei einem F1-Pilot wirklich der entscheidende Faktor ist. Mit seiner Pole Position in Brasilien hat Nico Hülkenberg nicht nur die Herzen der Fans erobert, sondern sich auch Respekt unter seinen Konkurrenten verschafft.

Dennoch droht dem Deutschen das Aus als Stammfahrer in der F1, genauso wie seinem Landsmann Nick Heidfeld. Die beiden müssen zusehen wie die Rookies Pastor Maldonado und Sergio Perez 2011 in ihren ehemaligen Cockpits sitzen. Williams als auch Sauber dementieren zwar, dass Geld eine Rolle bei ihrer Fahrerwahl gespielt hat und sicherlich darf man einem GP2-Champion wie Maldonado keinesfalls Talent absprechen, doch Fakt ist, dass Geld gegenwärtig ein wichtiger, wenn nicht sogar entscheidender Faktor ist.

Teures Pflaster

Bei Lotus Renault GP gibt man offen zu, dass die russischen Verbindungen von Vitaly Petrov einen Einfluss auf dessen Vertragsverlängerung hatten, auch die kleinen Teams wie Virgin oder HRT setzen auf Paydriver. Bei den Neueinsteigern mag man es vielleicht noch verstehen, denn sie kämpfen nicht um die WM, sondern ums Überleben. Grundsätzlich sollte aber nicht die dicke Brieftasche über die Zukunft eines Piloten entscheiden, sondern dessen Fähigkeiten.

Doch wer aktuell ein Cockpit haben will, der braucht eine Menge Geld und die richtigen Kontakte - und das nicht nur in der Formel 1. Schon die Nachwuchsklassen sind ein teures Pflaster, weshalb viele junge, talentierte Piloten auf der Strecke bleiben. Wie viele von den aktuellen F1-Piloten es unter diesen Bedingungen geschafft hätten, bleibt offen. Wie Jarno Trulli - er zählt zu den ältesten und erfahrensten Piloten - jetzt verriet, hätte seine Karriere mit Sicherheit anders ausgesehen.