Stolz gab sich das Team Lotus, als man in diesem Jahr verkündete, einen eigenen Windkanal zu errichten. Es sollte ein weiterer Schritt in Richtung eines etablierten Teams sein und die zukünftigen Arbeitsabläufe weiter verbessern. Laut Technikchef Mike Gascoyne wird es allerdings noch ein wenig dauern, bis der Windkanal in Hingham in Betrieb gehen kann. So musste er betonen, dass nächstes Jahr nicht damit zu rechnen ist. "Nein, 'bald' bedeutet 18 Monate bis zwei Jahre und wir sind in der Planungsphase", erklärte Gascoyne.

Er musste allerdings hinzufügen, dass Teams wie Red Bull oder Renault gezeigt hätten, dass der Erfolg in der Formel 1 nicht von heute auf morgen kommt. "Wenn man sich das Beispiel Red Bull ansieht, das gerade seine erste Weltmeisterschaft gewonnen hat, so haben sie sieben Jahre gebraucht und sich in ein existierendes Team gekauft - das früher Jaguar und Stewart war. Als ich zu Benetton ging, um Renault zurück in die Formel 1 zu bringen, war das auch ein existierendes Team. Wir begannen 2001 ganz hinten, im Jahr darauf gab es Podeste, wir gewannen 2003 mit Fernando in Ungarn das erste Rennen und 2005 holten sie die Weltmeisterschaft. Es dauerte also auch mit einem etablierten Team, das die Weltmeisterschaft gewonnen hatte, fünf Jahre, um wieder auf die Siegerstraße zu kommen", sagte Gascoyne gegenüber Paul Tan's Automotive News.

Aktuell entwickle sich das Team Lotus in allen Bereichen weiter und werde als Organisation stärker und stärker. "Und vergesst nicht die Ressourcen-Beschränkung in der Formel 1. Die Teams mit 600 Leuten werden auf 300 herunterkommen müssen. Also werden sie auf unsere Größe herunterkommen und wir müssen nicht zu ihnen hinaufwachsen. Wir haben aber einen Fünfjahres-Plan, die Teilhaber sind da sehr realistisch. Wir haben einen guten Start hingelegt, doch das war erst der erste Schritt auf dem Weg", meinte Gascoyne.