Santander soll angeblich 40 Prozent des spanischen Rennstalls HRT gekauft haben. Teambesitzer Jose Ramon Carabante hatte vor Weihnachten angekündigt, dass bald ein neuer Großsponsor für 2011 bekanntgegeben werden würde und erklärte: "Es ist eines der fünf wichtigsten Unternehmen in Spanien." Laut motor21.com wird Carabante nach dem Einstieg von Santander weiter im Besitz der Mehrheitsanteile an HRT sein, durch den Einkauf der Bank soll aber ein ordentlicher Geldbetrag hereinkommen.

Dank Geld zu neuen Ufern

Sollte wirklich alles so kommen, könnte das auch Auswirkungen auf das weitere Vorgehen des Teams haben. So sollen im kommenden Jahr Verhandlungen aufgenommen werden, um die Motoren von Ferrari zu beziehen. Zudem könnte die Finanzspritze von Santander dabei helfen, möglicherweise die Zusammenarbeit mit der Toyota Motorsport GmbH wieder aufleben zu lassen. Und auch an der Fahrerfront könnte sich dadurch einiges ändern, da das Team nicht mehr notwendigerweise auf Bezahlfahrer angewiesen wäre. Dadurch bestünde die Möglichkeit, dass Pedro de la Rosa doch noch einen Platz bekommt, obwohl er zuletzt an der Ernsthaftigkeit des Projekts HRT gezweifelt hatte.

Ungeachtet der möglichen Expansionspläne ist vorerst aber anscheinend einmal vorgesehen, mit dem alten Auto beim ersten Test 2011 anzutreten. Laut der Zeitung El Mundo Deportivo will das Team den Test mit dem alten Auto fahren, um noch einmal potentielle Fahrer für nächste Saison zu testen. Während also anscheinend vieles vorwärts geht bei HRT, scheint das Team beim Thema KERS weiter auf dem Standpunkt zu bleiben, die aktuelle Technologie nicht wirklich besonders toll zu finden. Teamchef Colin Kolles hatte sich im ablaufenden Jahr mehrfach sehr kritisch über die Tauglichkeit der aktuellen KER-Systeme geäußert und nun legte Chef-Ingenieur Toni Cuquerella noch einmal nach.

Modisch und grün

Er betonte, die Energierückgewinnungs-Systeme, die momentan in der Formel 1 zum Einsatz kämen, seien ineffizient. "Es ist eine modische, grüne Technologie, die hilft, Autos zu verkaufen. Es ist ineffizient, aber die großen Autohersteller wollen es, um ihre Autos zu verkaufen", sagte Cuquerella bei einem Auftritt an der technischen Universität in Valencia. Er sah KERS als Spielzeug der Marketing-Abteilungen, die damit die Investitionen in die Formel 1 rechtfertigen wollen. Gleichzeitig nahm er auch noch zu Kolles' jüngsten Aussagen Stellung, wonach die Fahrer HRT 2010 eingebremst hätten. "Es stimmt, dass wir schlechter dran waren, als hätten wir einen Fahrer wie Trulli gehabt, aber es gibt keinen Zweifel, dass das Auto auch langsam war."