Die Fans mussten sich neue Fanartikel zulegen..., Foto: Sutton
Die Fans mussten sich neue Fanartikel zulegen..., Foto: Sutton

Vor etwa 15 Jahren hatte ich eine beste Freundin, deren Familie völlig verrückt nach der Formel 1 war. Geschlossen standen Mutter, Vater, Sohn und Tochter mitten in der Nacht auf, um die Rennen live zu sehen. Das konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht verstehen. Und das nicht nur im Schumacher-T-Shirt und mit gehisster Ferrari-Flagge vorm Haus, nein die Krönung war: jedes Familienmitglied bekam am Morgen die Schumi-Tasse in die Hand gedrückt, je nach Alter gefüllt mit Tee oder Kaffee.

Das Daumendrücken der Millionen Menschen scheint Michael Schumacher doch irgendwie Glück gebracht zu haben. Ich brachte den Sport also schon immer mit roten Flaggen und dem Gesicht des siebenfachen Weltmeisters in Verbindung. Doch plötzlich war er weg, versuchte sich in anderen Motorsport-Disziplinen und tauchte in der F1-Welt einfach nicht mehr auf. Millionen von Träumen müssen zu dieser Zeit geplatzt sein.

Und jetzt, urplötzlich, ist er einfach wieder da. Ja, Schumi ist zurück. Sofort wird wieder Höchstleistung verlangt, die Farben werden gewechselt und die Nation sitzt erneut mitten in der Nacht vorm Fernseher. Leider sollte es nicht ganz so kommen, wie es sich viele wünschten. Aber wie sollte das auch funktionieren? Der 41-Jährige sitzt im Mercedes und fährt einen Sieg nach dem anderen ein? Das ist doch mehr Wunschdenken der meisten Fans.

Mal ganz realistisch gesehen: das konnte doch so nicht funktionieren. Aber wen interessieren schon Punkte und Platzierungen: Michael Schumacher ist zurück, das allein ist doch Höhepunkt genug. Also Flaggen wieder hissen, Tassen aus der hintersten Schrankecke hervorkramen, Wecker stellen und Daumen drücken. Schumi ist wieder da, die Legende lebt noch einmal.