Glück gehabt, Seb: Hier wäre beinahe ein amerikanisches Superauto entstanden, Foto: USF1
Glück gehabt, Seb: Hier wäre beinahe ein amerikanisches Superauto entstanden, Foto: USF1

Lange Zeit gefordert und herzlich begrüßt, dann aber scharf kritisiert und als überflüssig beschimpft. Die Formel 1 (und allen voran der Pferdeflüsterer aus Maranello) pflegte in diesem Jahr ein seltsames Verhältnis zu den neuen Teams.

Fakt ist: Lotus, Virgin und Hispania Racing haben den Rennen und der Spannung nicht geschadet. Fakt ist aber auch, dass sie nicht viel dazu beigetragen haben. Wären die sechs Autos am Ende des Feldes ihre eigene Meisterschaft nicht mitgefahren, hätten das die meisten Fans wahrscheinlich gar nicht bemerkt.

Trotzdem stand das Neulingstrio immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens - etwa wenn Virgin bei den Wintertests ein Teil nach dem anderen verlor, HRT die Fahrer öfter als die Rennanzüge wechselte oder Lotus sich zuletzt um den eigenen Namen stritt.

Mein absoluter Liebling ist und bleibt jedoch ein Team, das es erst gar nicht bis in die Startaufstellung von Bahrain schaffte: USF1. Ja, auch sie gehörten zum Formel-1-Jahr 2010 dazu - und wie! Selbst die vereinte PR-Maschinerie von Ferrari, McLaren und Red Bull hätte nicht so spektakulären Nonsens hinausposaunen können, wie ihn sich Peter Windsor in den kleinen Räumen mit den weißen Wänden in seiner Toaster-Fabrik zusammenreimte.

Ja, wir haben sie von Anfang an belächelt. Ja, wir haben damit Recht behalten. Aber ja, irgendwie haben wir die Comedy-Truppe aus Charlotte, North Carolina dann doch vermisst. Der Rest der neuen Teams war im gesamten Jahr nur halb so unterhaltsam wie USF1 in den Wintermonaten - aber zum Glück gab's ja Funksprüche und Nummer-2-Fahrer...