In der F1 gilt: der erste Gegner, den du schlagen musst, ist dein Teamkollege. Das ist nicht nur aus Ego-Gründen wichtig. Der Teamkollege ist für jeden Piloten der direkte Gradmesser, er sitzt im gleichen Auto mit demselben Material.

Lotus: Trulli vs. Kovalainen

Qualifying: 11:8

In einem Lotus hatten Jarno Trulli und Heikki Kovalainen 2010 nicht die geringste Chance auf Punkte. Die beiden GP-Sieger konnten schon happy sein, wenn sie überhaupt die Ziellinie sahen. Umso wichtiger war es für Trulli und Kovalainen zumindest gegenüber dem Teamkollegen gut auszusehen. Trulli konnte vor allem auf einer schnellen Runde punkten, allerdings machte im Rennen zumeist Kovalainen die bessere Figur.

Virgin: Glock vs. Di Grassi

Qualifying: 17:2

Timo Glock lieferte trotz einem schwierig zu fahrenden VR-01 einen tollen Job ab und hatte seinen Virgin-Teamkollegen Lucas di Grassi fest im Griff. Die Bilanz von 17:2 im Qualifying macht die interne Dominanz des Deutschen noch deutlicher.

Auch im Rennen hatte Glock zumeist die Nase vor seinem Teamkollegen. Kein Wunder, dass Virgin in der kommenden Saison weiter auf Glock setzt. Statt Di Grassi sitzt 2011 Jerome D'Ambrosio im zweiten Cockpit. Bleibt abzuwarten, ob der Rookie gegen seinen starken Teamkollegen besser zurecht kommt als sein Vorgänger.

HRT: Senna vs. Chandhok/ Senna vs. Yamamoto/ Senna vs. Klien

Qualifying: 6:3 / 4:1 / 1:2

HRT spielte diese Saison mit seinen Fahrern ein Bäumchen-wechsel-dich-Spiel. Lediglich Bruno Senna saß - von Silverstone abgesehen - die ganze Saison über in seinem HRT-Cockpit. Zu Saisonbeginn fuhr Karun Chandhok an seiner Seite, danach folgte Sakon Yamamoto. Beide Piloten hatte Senna im Qualifying fest im Griff.

Deutlich härter wurde es für den Brasilianer als Testfahrer Christian Klien gegen Saisonende im zweiten Cockpit saß. Obwohl der Österreicher nur wenige Kilometer mit dem Auto gefahren war, konnte er Senna zumindest in zwei von drei Qualifyings schlagen.