In der F1 gilt: der erste Gegner, den du schlagen musst, ist dein Teamkollege. Das ist nicht nur aus Ego-Gründen wichtig. Der Teamkollege ist für jeden Piloten der direkte Gradmesser, er sitzt im gleichen Auto mit demselben Material.

McLaren: Hamilton vs. Button

Punkte: 240:214 - Qualifying: 14:5

Wie man den Teamkollegen schlägt – ohne Unfälle und Scherbenhaufen - hat Lewis Hamilton 2010 gezeigt. Der Brite hatte Jenson Button fest im Griff, obwohl dieser als amtierender Champion ins McLaren-Team stieß. Im internen Qualifying-Duell hatte Hamilton mit 14:5 die Nase deutlich vor Button. In der Gesamtwertung musste sich Hamilton zwar mit Platz vier begnügen, aber mit 240 Punkten hatte er deutlich mehr Zähler auf seinem WM-Konto als Button.

Red Bull: Vettel vs. Webber

Punkte: 256:242 - Qualifying: 12:7

Der Teamkollege gilt als der härteste Gegner. Den Beweis traten diese Saison Mark Webber und Sebastian Vettel an. Teamchef Christian Horner verlangte von seinen beiden Fahrern gegenseitigen Respekt, allerdings hatten Vettel und Webber diesen in Istanbul vermissen lassen. Seit Red Bull 2009 um Siege und Spitzenplätze mitfahren kann, heißt es vom Team: Die Fahrer dürfen miteinander kämpfen, aber sie müssen sich respektieren und dürfen sich nicht gegenseitig ins Auto fahren.

Diese Vorgabe wurde in der Türkei nicht erfüllt. Am Ende hatte Vettel das Glück auf seiner Seite und holte sich im letzten Rennen den Titel, während Webber auf Platz drei landete. Im internen Qualifyingduell war Vettel klar der Schnellere. Die Bilanz: 12:7 für den Deutschen.

Mercedes GP: Rosberg vs. Schumacher

Punkte: 142:72 - Qualifying: 14:5

Eine ihm völlig neue Situation fand Michael Schumacher bei seiner Rückkehr in die Formel 1 vor. Nach Rubens Barrichello und Felipe Massa hatte der siebenfache Champion mit Nico Rosberg einen Teamkollegen, der sich auf einer Stufe mit ihm befand. Im Qualifying war Rosberg sogar der schnellere Mercedes GP-Pilot.

Die Bilanz von 14:5 spricht eine deutliche Sprache und auch im Rennen kam Schumacher meist hinter seinem jüngeren Teamkollegen an. Rosberg holte fast doppelt so viele Punkte wie der Rekordweltmeister, was ihm vor der Saison kaum jemand zugetraut hätte. Bleibt abzuwarten, ob Rosberg auch 2011 Schumacher im Griff hat.