"Wir hatten einen Elfmeter ohne Torwart, und wir haben ihn nicht verwandelt", meinte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo rückblickend über die verpasste WM-Chance 2010. Fernando Alonso hätte beim Saisonfinale in Abu Dhabi lediglich Vierter werden müssen, um sich in seinem ersten Ferrari-Jahr zum Weltmeister zu krönen.

"Fernando hätte nur wie ein Taxifahrer fahren müssen, um das zu schaffen. Dann ist uns leider ein Fehler passiert. Das schmerzt", gibt Montezemolo offen zu. Ferrari kennt sich mit knappen Niederlagen aus wie in Watkins Glen 1974 als Clay Regazzoni gegen Emerson Fittipaldi verlor. Montezemolo erinnert sich noch gut: "Clay hatte ein gutes Training, doch nach einer Runde war er nur Achter. Das Auto ist wie verwandelt gewesent. Wir wissen bis heute nicht warum."

1976 ging es zwischen Niki Lauda und James Hunt nur um einen Punkt, in den 90ger Jahren folgten die beiden Niederlagen von Michael Schumacher. "1997 waren wir bis 18 Runden vor Schluss Weltmeister. Und 1998 blieb Michael beim Start einfach stehen", erzählte der Ferrari-Präsident. Im Gegensatz zur Vergangenheit gibt es nach dem verpassten Titel 2010 kein Köpferollen bei der Scuderia.

Stabilität als Stärke

"Unsere Stärke ist die Stabilität im Team. Kein anderes Team hat so beständig an der Spitze gekämpft wie wir. Seit 1997 hatten wir mit Ausnahme von 2005 und 2009 immer die Chance auf einen der beiden oder beide WM-Titel", betonte Montezemolo und verspricht: "Wir werden die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen." 2011 soll der Titel endlich wieder nach Maranello geholt werden.

Montezemolo weiß genau, was dazu nötig ist. "Wir müssen vom ersten Rennen an das beste Auto haben. Wir haben uns in diesem Jahr im Vergleich zu 2009 deutlich gesteigert, aber das beste Auto hatte Red Bull. Wie auch schon im Jahr zuvor", so Montezemolo im Rahmen eines Mittagessens mit Medienvertretern.