"Ich denke er hat beim Test sehr gute Arbeit abgeliefert. Wenn er nächste Saison auch so einen Job machen würde, wäre er definitiv bereit für die Formel 1", sagte Kolles in Bezug auf den Italiener gegenüber 422race.com und erklärte: "Wie alle wissen, reden wir mit ihm - aber auch mit vielen anderen Fahrern. Ich werde im Moment aber nicht konkret sagen, mit wem wir in puncto Fahrerfrage noch verhandeln. Ich denke nicht, dass es richtig wäre Namen zu nennen, so lange kein Vertrag unterzeichnet ist", meinte der HRT-Teamchef.

"Wir haben ja auch keine Eile - der Nennschluss ist erst drei Tage vor dem ersten Rennen. Aber selbstverständlich ist klar: Je früher das feststeht, desto besser ist es", gab Kolles zu. Auf das Auto für das kommende Jahr angesprochen antwortete der Deutsche lediglich lapidar. "Wir werden eines haben. Und wir sind gerade dabei es zu bauen", meinte der HRT-Teamchef und gab damit wenig Neues von sich.

Ein bisschen anders war das schon bei Valsecchi selbst. "Natürlich träume ich davon in der Formel 1 zu sein - wie alle Fahrer eben. Aber wenn das im Moment auch heißt, immer am Ende des Feldes hinterher fahren zu müssen, dann habe ich wahrscheinlich mehr Spaß in der GP2 zu bleiben und Rennen zu gewinnen", sagte der 23-Jährige.

Keine Zuversicht für sich - aber viel für HRT

Er gab aber auch zu, von den ersten Eindrücken bei HRT beeindruckt zu sein. "Ich denke mit dem neuen Getriebe das von Williams kommt, werden sie in der Lage sein einen großen Schritt nach vorne zu machen. Es stimmt mich also zuversichtlich, dass sie viel konkurrenzfähiger sein könnten, als noch dieses Jahr", so Valsecchi.

2011 im HRT-Cockpit? - Davide Valsecchi glaubt noch nicht daran, Foto: Sutton
2011 im HRT-Cockpit? - Davide Valsecchi glaubt noch nicht daran, Foto: Sutton

Was seine eigene Zukunft betrifft äußerte sich der Italiener hingegen noch vor kurzem weniger optimistisch. "Es hängt jetzt von vielen Dingen ab und ist nicht so einfach. Aber ich hatte jetzt eine Chance und die habe ich gut genutzt. Das Team war beim Test wirklich zufrieden. Wenn sie mir nächstes Jahr etwas zum fahren geben, werde ich sicher hier sein. Ich weiß aber, dass es nicht so ist", zeigte sich der 23-Jährige gegenüber Motorsport-Magazin.com desillusioniert.

Immerhin hatte der Italiener, der nach zwei Jahren bei Durango vor der GP2-Saison 2010 zu iSport gewechselt war, einen Alternativ-Plan in der Hand: "Dann werde ich eben versuchen die GP2-Meisterschaft zu gewinnen", kündigte Valsecchi an.

Ob er dieses Unterfangen jedoch erneut mit seinem letztjährigen Team angehen wird, konnte er noch nicht sagen. "Ich weiß es nicht, hoffe es aber sehr. Ich mag iSport wirklich und sie sind ein starkes Team, eines der besten in der Serie. Wir werden sehen, ob wir uns einigen können", meinte der zweifache GP2-Rennsieger und Meister der GP2-Asia 2010.