Der fast 40-Jährige hatte den Job als Test- und Entwicklungspilot bei den Roten aus Maranello über ein Jahrzehnt ausgefüllt. Nach über 130.000 Kilometern hinter dem Steuer eines Formel-1-Ferrari endet nun die Zusammenarbeit von Luca Badoer mit dem Traditionsrennstall.

Der Italiener, der momentan der Pilot mit den meisten Starts, ohne dabei jemals einen Punkt in der Formel 1 erzielt zu haben ist, erfüllte sich letztes Jahr einen Lebenstraum. Nach der schweren Verletzung von Felipe Massa in Ungarn avancierte Badoer für zwei Rennen zum Ersatzspieler und durfte bei den Rennen in Valencia und Spa für Ferrari ins Cockpit steigen.

Badoers Erfolg im ohnehin oft nicht konkurrenzfähigen 2009er-Ferrari blieb dabei jedoch mehr als überschaubar. Neben Drehern, Fehlern in der Boxengasse und schlechten Qualifying-Ergebnissen, standen am Ende die Plätze 17 und 14 zu Buche. Noch vor dem folgenden Rennen in Monza wurde Badoer durch Giancarlo Fisichella ersetzt.

Ein letztes Mal durch die Eau Rouge - Spa 2009 dürfte wohl Luca Badoers letzter Grand Prix gewesen sein, Foto: Sutton
Ein letztes Mal durch die Eau Rouge - Spa 2009 dürfte wohl Luca Badoers letzter Grand Prix gewesen sein, Foto: Sutton

Passend zu Badoers Schicksal mit dem F60-Boliden den Ferrari 2009 einsetzte, beendet der Italiener, der es in den Neunzigern mit Scuderia Italia, Minardi und Forti, sowie mit seinem Kurz-Comeback für Ferrari im vergangen Jahr, auf 50 Starts in der Königsklasse bringt, seine Karriere für die Scuderia in genau jenem Auto: Im Rahmen der Bologna-Motorshow klettert der 40-Jährige das letzte Mal für ein paar Demo-Runden ins Cockpit der Roten.

"Für Luca Badoer, der unseren Boliden steuern wird, wird es der Abschied nach bewundernswerten 13 Jahren als Ferrari-Testfahrer", ließ das Team in einer Presseerklärung zum Line-Up für das Bologna-Event verlauten.

Wenig überraschend kommt der Abschied jedoch auch vor dem Hintergrund, dass Ferrari bereits im November bekannt gab, dass für 2011 der junge Franzose Jules Bianchi als Testfahrer für die Scuderia verpflichtet wurde. Des Weiteren gehören auch noch Giancarlo Fisichella und Marc Gene zum Ersatz-Kader der Roten. Zu der Frage, wer im Notfall jedoch einen der Einsatzpiloten Fernando Alonso und Felipe Massa vertreten würde, äußerte sich das Team bislang nicht.