Nelson Piquet Sr. und Nelson Piquet Jr. haben eine Verleumdungsklage gegen das Renault F1 Team gewonnen, die sie nach den Entwicklungen aufgrund der Aufdeckungen rund um Crashgate 2008 angestrengt hatten. Damals war Piquet Jr. beim Singapur Grand Prix aufgefordert worden, absichtlich zu verunfallen, um durch das folgende Safety Car seinem Teamkollegen Fernando Alonso bessere Siegchancen einzuräumen. Als der Brasilianer im folgenden Jahr nach seiner Entlassung aus dem Team an die Öffentlichkeit ging, hieß es in einem Statement von Renault, dass der Fahrer und sein Vater über die Umstände des Wochenendes gelogen und versucht hätten, die Teamleiter zu erpressen.

Renault lenkt ein

Daraufhin strengten die Piquets die Klage vor dem Londoner High Court an und nach der Anhörung hat Renault zugegeben, dass das Statement nicht korrekt war. Der Rennstall hat zugestimmt, die Verfahrenskosten und auch eine umfangreiche Entschädigungszahlung an die Piquets zu übernehmen. Zudem will der Rennstall sicherstellen, dass die falschen Aussagen nicht wiederholt werden.

"Heute hat sich das Renault Formel 1 Team im High Court dafür entschuldigt, meine zwei Klienten, den Rennfahrer-Vater und -Sohn, Nelson und Nelsinho Piquet, diffamiert zu haben", teilte der Anwalt der Piquets, Dominic Crossley, mit. Für ihn war damit aber erst der Anfang gemacht, um viele der Verfehlungen von Crashgate zu korrigieren. Vater und Sohn seien von Renault F1 sehr schlecht behandelt worden, als sie den Skandal ans Licht brachten und "Nelsinho wurde während seiner absurd kurzen Formel-1-Karriere schrecklich misshandelt. Man muss es meinen Klienten sehr zugute halten, dass sie sich trotz der Bösartigkeit der Angriffe und der Größe ihrer Gegner nicht davon abhalten ließen, alles richtigzustellen", betonte Crossley.

Entschuldigung

Renault gab vor Gericht eine Entschuldigung für seine früheren Aussagen ab und betonte, der Sache ein Ende bereiten zu wollen. "Am 11. September 2009 veröffentlichte Renault F1 Team Limited ("das Team") eine Presseaussendung, die auch auf unserer Website wiedergegeben wurde. Darin meinten wir, Nelson Piquet Junior und sein Vater hätten gelogen, indem sie falsche Anschuldigungen erhoben, wonach Mitglieder des Teams und Nelson Piquet Junior für einen absichtlichen Unfall beim Singapur Grand Prix 2008 verantwortlich waren. Wir meinten ebenfalls, dass diese Lügen erfunden wurden, um den Beklagten zu erpressen, damit Mr. Piquet Junior für den Rest der Saison 2009 für das Team fahren kann. Dadurch wären er und sein Vater eines ernsten Vergehens schuldig gewesen", hieß es.

"Das Team erkennt an - wie schon vor dem World Motor Sport Council ("WMSC") der FIA und wie vom WMSC in seiner Entscheidung am 21. September 2009 festgehalten -, dass die Anschuldigungen von Nelson Piquet Junior nicht falsch waren. Es erkennt auch an, dass Mr. Piquet Junior und sein Vater diese Anschuldigungen nicht erfunden haben, um das Team zu erpressen. Daraus resultiert, dass die ernsten Anschuldigungen in der Presseaussendung absolut unwahr und unbegründet waren und wir ziehen sie vollkommen zurück. Wir möchten uns freimütig bei Mr. Piquet Junior und seinem Vater für das Leid und die Peinlichkeit entschuldigen, denen sie dadurch ausgesetzt waren. Als Zeichen der Ernsthaftigkeit unserer Entschuldigung und unseres Bedauerns haben wir zugestimmt, ihnen einen umfangreiche Entschädigungssumme für die Verleumdung und ihre Kosten zu zahlen und wir haben alles unternommen, damit diese Anschuldigungen in Zukunft nicht wiederholt werden."