Die Formel 1 wird von den gegenwärtigen 2,4-Liter-V8- zu 1,6-Liter-Vierzylinder-Motoren mit Energierückgewinnungssysteme und Kraftstoffbegrenzung wechseln. Der Wechsel soll den allgemeinen Trend zur Kraftstoffeffizienz im Straßenverkehr ankurbeln und die öffentliche Nachfrage an derartigen Motoren steigern. Die Effizienz der F1-Motoren soll um 50% gesteigert werden ohne das Leistungsniveau der Boliden zu reduzieren.

Einige Kritiker behaupten, in der F1 gehe man verschwenderisch mit den Ressourcen um. Deshalb hofft man nicht nur die Kritiker mit dem neuen Konzept ruhig zu stellen, sondern gleichzeitig neue Sponsoren zu gewinnen.

Langes Hin und Her

Die neuen Regelungen werden am 10.Dezember offiziell von der FIA verabschiedet. Mercedes und Ferrari zögerten mit ihrer Zustimmung, denn sie waren der Ansicht, dass dies zu Zeiten, in denen die F1 versucht Kosten zu senken, eine unnötige Ausgabe sei. Aber ein Ferrari-Sprecher bestätigte gegenüber der BBC Sport, dass sie den neuen Regeln jetzt zugestimmt hätten. Er gab zu, dass Ferrari aus Kostengründen Bedenken angemeldet hatte aber fügte hinzu: "Es gibt eine Einigung und wenn es eine Vereinbarung gibt, müssen sich alle daran halten."

Nach Monaten langwieriger Verhandlungen hat man sich nun geeinigt, die 2,4-Liter-V8-Saugmotoren, die seit 2006 in der F1 verwendet werden, zu verändern. Allerdings kann der Wechsel sogar noch bis 2017 hinausgeschoben werden. Bernie Ecclestone ist gegen die Regeländerung. Er sagte: "Wir haben sehr gute Motoren. Warum sollten wir sie zu etwas ändern, das uns Millionen kostet und das niemand will? Außerdem könnte es mit einem großen Vorteil für einen einzelnen Hersteller enden."

Nun haben die aktuellen Motorenhersteller und die F1-Ingenieure aber dennoch zugestimmt. Der Wechsel ist ein Triumph für die F1-Team-Organisation Fota und den FIA-Präsident Jean Todt, die sich beide eine Steigerung der Zukunftsfähigkeit der F1 zum Ziel gesetzt haben.

Die Technik

Die F1-Boliden sollen demnächst weniger Schadstoffe produzieren ohne an Leistung zu verlieren, Foto: Red Bull
Die F1-Boliden sollen demnächst weniger Schadstoffe produzieren ohne an Leistung zu verlieren, Foto: Red Bull

Über 600 der 750 PS werden von den Motoren selbst erzeugt, der Rest wird durch Energiespeicherung und Power-Boost-Systeme zur Verfügung gestellt. Diese Systeme, auch als Kers bekannt, wurden 2009 zum ersten Mal in der Formel 1 verwendet, bevor sie für das Jahr 2010 wieder abgeschafft wurden und in der nächsten Saison erneut eingeführt werden sollen. Für 2013 soll die Leistungsfähigkeit der Kers von 60kW bis 120kW gesteigert werden.

Der Kraftstoffverbrauch soll mittels Spritlimit und der Einführung einer maximalen Kraftstoffkapazität eingeschränkt werden. Die neuen Motoren werden nicht mehr als 10.000 Umdrehungen pro Minute leisten, während die aktuellen bei 18.000 Umdrehungen liegen. In den folgenden Jahren soll eine komplexe neue Turbo-Technologie eingeführt werden, die zu einer weiteren Steigerung der Effizienz dienen soll.