Sie waren Teamkollegen und Titelrivalen. So wie Sebastian Vettel und Mark Webber in der Formel-1-Saison 2010 um die Weltmeisterschaft kämpften, fuhren Vettel und sein damaliger Teamkollege Paul di Resta im Jahr 2006 in der Formel 3 Euro Serie um den Titel. Mit dem besseren Ausgang für den Schotten. Vier Jahre später ist Vettel der jüngste Formel-1-Weltmeister aller Zeiten und Di Resta neuer DTM-Champion.

"Sebastian und ich haben einige tolle Zweikämpfe ausgefochten und ich hoffe und freue mich darauf, dass wir diese Duelle in Zukunft in der Formel 1 fortsetzen können", verriet di Resta im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Wie diese Beiden genossen zwölf der aktuellen Formel-1-Piloten ihre Ausbildung in der Formel 3 Euro Serie, insgesamt steht sogar bei 24 der 27 in dieser Saison eingesetzten Fahrer die Teilnahme an mindestens einer F3-Rennserie im Lebenslauf.

Für alle Aufgaben gerüstet

Di Resta sieht seine Zeit bei ASM Mercedes in der Formel 3 Euro Serie als sehr wichtigsten Abschnitt in seiner Karriere an. "Das Team gab mir als Fahrer den letzten Schliff und arbeitete hart daran, dass wir gemeinsam unsere Ziele erreichten", erzählt er. "Schon damals haben wir sehr professionell gearbeitet, so dass ich einen Eindruck davon bekam, was mich in den folgenden Jahren erwarten würde."

Neben dem Fahren eines Formelboliden lernte er auch die Arbeit mit den Ingenieuren und den Umgang mit einem Hersteller wie Mercedes. "Es gibt aber keine einzelne wichtige Lektion, die ich in der Formel 3 gelernt habe - alles ist wichtig", betont er. "Man kann nicht einfach nur einen einzigen Punkt herausgreifen, man muss das Gesamtbild betrachten."

Bereit für die Formel 1

Di Resta möchte sich wieder gegen Vettel messen, Foto: F3 Euroseries
Di Resta möchte sich wieder gegen Vettel messen, Foto: F3 Euroseries

Nach dem Titelgewinn in der DTM fühlt sich di Resta bereit, um in die Formel 1 aufzusteigen - wo er 2010 bereits als Freitagsfahrer bei Force India Erfahrung sammelte. "Gemeinsam mit Mercedes und Force India habe ich meine Aufgaben sehr gut erfüllt", bestätigt er. "Deshalb bin ich zuversichtlich, dass ich die anstehenden Aufgaben meistern werde."

Gemeint ist natürlich sein Formel-1-Debüt. "Als junger Rennfahrer blickt man immer zu den Topstars auf", erinnert er sich. In seiner Kindheit war Ayrton Senna einer seiner Helden, aber auch andere Fahrer wie Michael Schumacher und Fernando Alonso. "Ich habe immer versucht, aus ihren Erfolgen und Leistungen zu lernen, um hoffentlich irgendwann selbst davon zu profitieren und vielleicht einige von ihnen auf der Rennstrecke zu schlagen." Wie man den amtierenden Weltmeister Sebastian Vettel schlägt, hat er in der Formel 3 vorgemacht - jetzt möchte er es auch in der Formel 1 beweisen.

Statistik

  • 27 Fahrer starteten in der F1-Saison 2010 bei mindestens einem Grand Prix
  • 24 der 27 Fahrer fuhren in ihrer Karriere in mindestens einer Formel 3-Serie (89%)
  • 12 der 27 Fahrer fuhren in der F3 Euro Serie (44%) + 4 in der Deutschen F3 (F3ES+Dt.F3: 59%)
  • 11 der 27 Fahrer fuhren mit Mercedes Formel-3-Motor (41%)
  • Mit Sebastian Vettel, Lewis Hamilton, Jenson Button und Michael Schumacher fuhren vier der fünf aktiven Formel 1-Weltmeister früher in einer Formel 3-Serie