Mario Theissen war einer jener Männer, die Sebastian Vettel auf seinem Weg in der Formel 1 geholfen haben. Der BMW Motorsportdirektor nahm den Deutschen 2006 als Testfahrer bei BMW Sauber auf und setzte ihn 2007 in Indianapolis in den Boliden, nachdem Robert Kubica seinen schweren Unfall in Montreal gehabt hatte. Damals holte Vettel seinen ersten WM-Punkt und Theissen meinte nun, er sei stolz darauf, was sein Landsmann mit dem Gewinn des WM-Titels in diesem Jahr erreicht hat.

"Er machte einen fantastischen Job - vor allem in den letzten vier Rennen, als der Druck größer wurde. Als es nicht für ihn lief, blieb er cool. Von den vier oder fünf Titelanwärtern, war der jüngste derjenige, der keine Fehler mehr machte. Das war wirklich, wirklich gut", sagte Theissen. Für ihn ist Vettel aktuell einer der besten Fahrer der Formel 1 und er glaubte, das könne noch lange so weitergehen. "Wenn alles gutgeht, hat er noch 15 Jahre in der Formel 1, es gibt also einige Weltmeisterschaften, die er gewinnen kann, wenn das Auto passt."

Beim ersten Treffen ging der Drei-Käse-Hoch Vettel zu Theissen, zupfte ihn am Ärmel und sagte unbekümmert: "Hallo, ich heiße Sebastian Vettel. Und im nächsten Jahr fahre ich auch in eurer Serie." Theissen war beeindruckt - besonders von den Leistungen, die Vettel danach vollbrachte, sowohl im als auch neben dem Auto.

"Fahrzeugabstimmung, Datenstudium, Fitnesstraining und mentale Vorbereitung auf das Renn-Wochenende gehörten genauso dazu wie der Rennbericht aus Fahrersicht", erinnert sich Theissen bei spox. "Ich habe von ihm als 16-Jährigen Rennreports, von denen sich manch gestandener Werkspilot eine Scheibe abschneiden kann."