Sebastian Vettel hatte in den vergangenen beiden Tagen viel zu erzählen. Beinahe über alles wurde er ausgefragt und wieder einmal stellte sich die Frage, ob er denn nun als Weltmeister weiter ohne Manager auskommen könnte. Der Deutsche glaubte das durchaus. "Ich glaube, es gab auch früher Fahrer, die es ohne Manager geschafft haben. Ich muss dazu etwas erklären. Ich stelle mich nicht her und sage, ich brauche keinen Manager. Ich sehe einen Manager nicht als jemanden, der einen Teil des Gehalts abkassiert, sondern als jemanden, an den man sich immer wenden und dem man Vertrauen schenken kann. Er steht immer hinter einem", sagte er.

Jeder gehe in diesen Belangen seinen eigenen Weg, fuhr er fort. Er sei von Anfang an in der Lage gewesen, dass sich Leute um ihn gekümmert hätten und ihn vor Gefahren von außen beschützten. "Es war wichtig, dass ich immer selbst mit offenen Augen und Ohren dabei war und mitgelernt habe. Ich war nicht alleine. Es gab Leute im Team, an die ich mich wenden konnte und Leute von außerhalb, wie die Freunde und die Familie. Wenn man vor einer wichtigen Entscheidung steht, redet man mit den Leuten, mit denen man reden will. Letzten Endes trifft dann jeder die Entscheidungen für sich und ich will nicht, dass jemand Anderer das macht", meinte Vettel.

Eine Entscheidung hat er bereits vor langem getroffen, als er in die Schweiz zog. Nun musste er sich der Frage stellen, ob er nicht Angst habe, dass man sagen könnte, er sei nur aus Steuergründen dorthin gezogen. Dem war aber nicht so. "Manche Dinge muss man für sich entscheiden, und was auch immer ich sage oder tue, es wird vielleicht als wichtig aufgefasst. Aber andere, die nicht in einem stecken, können nicht beurteilen, was in dir vorgeht. Viele von uns entscheiden sich dazu, in die Schweiz, nach Monaco oder auch nach Großbritannien zu gehen. Aber was viele vergessen, ist, dass wir in unseren Heimatländern viele Steuern zahlen müssen. Das vergisst man einfach. So ist es nun einmal, manche werden es verstehen, manche nicht."