Anscheinend möchte Renault sein Formel-1-Engagement im kommenden Jahr weiter zurückfahren und nur mehr als Motorenlieferant auftreten. So berichten die BBC und Autosport, dass der Hersteller seine Formel-1-Strategie überdacht hat und nicht mehr in Verbindung mit dem Rennteam stehen will. Dadurch hat Mehrheitseigner Genii Capital, der im vergangenen Winter den Großteil des Rennstalls übernommen hat, nun freie Hand, um sich im kommenden Jahr andere Partner zu suchen. Renault wird derweil seine Anwesenheit als Motorenlieferant ausbauen, da am Freitag neben der weiteren Zusammenarbeit mit Red Bull auch eine neue Partnerschaft mit dem Lotus Racing Team bekanntgegeben wurde.

Und genau bei Lotus Racing könnte auch ein kleiner Haken an der Sache liegen, denn es heißt, dass Lotus Cars bei Renault F1 einsteigen könnte, womit der Rennstall im kommenden Jahr Lotus Renault heißen könnte. Lotus Cars führt im Moment einen Streit gegen Lotus Racing wegen der Namensrechte an Lotus. Für Renault F1 wäre die Zusammenarbeit mit Lotus Cars wohl eine finanzielle Hilfe und Lotus Cars CEO Dany Bahar hätte damit jenen Einstieg in die Formel 1, den er immer wollte. Der Name Renault dürfte wohl noch einige Zeit bleiben, wahrscheinlich bis zum Jahr 2013, wenn ein neues Concorde Agreement kommt.

Lotus Racing könnte derweil weitere Probleme bekommen, sich selbst zum Team Lotus zu machen, da es wohl nur schwer zwei Mannschaften geben kann, die Lotus Renault heißen. Spekulationen darüber, dass sich Lotus Racing im kommenden Jahr anders benennen könnte, gab es bereits, als der Rennstall bei der Bekanntgabe zur Motorenlieferung von Renault am Freitag seinen aktuellen Teamnamen nicht benutzte. Renault selbst nannte das Team in seiner Presseaussendung 1Malaysia Racing Team. Da Lotus Racing Teamchef Tony Fernandes nicht in Brasilien weilt, war er vorerst nicht für einen Kommentar zu erreichen.