Eigentlich schien die Spezies der Bezahlfahrer in der Formel 1 ausgestorben zu sein. Mit der Übernahme von Minardi durch Red Bull endete das Zeitalter der Paydriver. Nur noch vereinzelt wurden Fahrer gesichtet, die mehr durch den Geldbeutel als den Gasfuß bevorteilt waren. Das änderte sich durch den Einstieg der neuen Teams und die Finanzkrise der etablierten Rennställe.

"Bis vor ein paar Jahren kamen Fahrer wegen ihrer Leistung in die Formel 1", klagt Fahrermanager Nicolas Todt in Autosprint. Heutzutage kämpfen selbst die besten Nachwuchsfahrer um das Budget. "Wichtige Ergebnisse in Nachwuchsformeln sind keine Garantie mehr für eine Zukunft in der Formel 1", so Todt. Selbst bei Williams wird heute nach dem Geld geschaut.

Geld vor Erfolgen

Demnach sei es heute viel schwieriger, einen Fuß in die Formel 1 zu bekommen, obwohl theoretisch ja mehr Cockpits zur Verfügung stehen. Dieses Problem erlebt Todt derzeit hautnah mit seinem Schützling Jules Bianchi, der zwar in die Ferrari-Nachwuchsakademie aufgenommen wurde, aber noch kein F1-Cockpit besitzt. "Wenn ich keinen Sponsor finde, gibt es keine Sicherheit, dass wir einen Platz für ihn finden, selbst wenn Jules die GP2 dominieren sollte."

In diesem Jahr gewann Pastor Maldonado die GP2. Auch er wird von Todt beraten und hofft noch auf ein Cockpit bei Williams. Allerdings soll er auch einige Millionen an Sponsorengeldern im Gepäck haben...