Am Montag konnte Peter Sauber zusammen mit der Verpflichtung von Sergio Perez als zweiten Fahrer für die Saison 2011 auch gleich noch die Ankunft von Telmex als Großsponsor für das kommende Jahr bekanntgeben. Das Unternehmen gehört Carlos Slim und damit dem aktuell reichsten Mann der Welt, weswegen es auch gleich Spekulationen gab, der Multimilliardär könnte sich doch das ganze Team einverleiben. Laut Blick bringt der Zweijahres-Deal dem Sauber-Rennstall rund 15 Millionen Euro pro Jahr und Slims Sohn Carlos Slim Domit nannte die Zusammenarbeit einen großen Schritt nach vorne für die Escuderia Telmex, den Motorsportbereich des Unternehmens.

Sauber selbst wies Gerüchte um einen Teamverkauf zunächst aber einmal vehement zurück. "Mir gehören 100 Prozent der Anteile und ich habe keine Pläne, das Team oder auch nur Teile davon zu verkaufen", betonte der Schweizer gegenüber dem Telegraph. Über die Ankunft von Telmex freute sich der Teamchef aber natürlich, denn das sah er als klares Signal an andere potentielle Sponsoren.

Maldonados Ballast

Weniger erfreut über die Entwicklungen dürfte GP2-Champion Pastor Maldonado gewesen sein, der selbst darauf gehofft hatte, 2011 das zweite Sauber-Cockpit neben Kamui Kobayashi zu erhalten. Der Venezolaner hat das Mineralölunternehmen PDVSA und auch Präsident Hugo Chavez hinter sich, hatte aber anscheinend schon in Monza eine Ahnung, dass es schwierig werden könnte. "Wir hatten verschiedene Treffen mit Peter Sauber", erklärte er laut dem brasilianischen Journalisten Livio Oricchio.

"Es wurde alles auf den Tisch gelegt; meine Erfahrung und die Entwicklung als Fahrer, dass ich bereit für die Herausforderung Formel 1 bin und die Details dazu, was wir investieren können. PDVSA ist wichtig für unser Projekt und ich weiß, unser Paket ist gut. Aber ich bin beim Kampf um den Platz bei Sauber nicht alleine. Da gibt es Leute mit einigem Ballast." Und dieser Ballast dürfte letztendlich den Ausschlag für Perez gegeben haben, so meinte Oricchio: "Peter Sauber mag keine unerfahrenen Piloten, die viele Fehler machen. Aber der Schweizer hatte kaum eine Wahl: entweder die Angebote von Hugo Chavez oder Carlos Slim akzeptieren oder nächstes Jahr nicht dabei sein."

Möglichkeiten

Für Maldonado wird es nun eng, wenn er noch einen Platz im kommenden Jahr ergattern will, nach seinem Titelgewinn in der GP2 hatte er gegenüber Motorsport-Magazin.com aber noch optimistisch geklungen. "Wir arbeiten hart an den Plänen für die kommende Saison und werden alles geben, um es in die Formel 1 zu schaffen. Da gibt es viele Möglichkeiten für uns und nach dem Titelgewinn sieht es auch mit den Sponsoren ganz gut aus. Wir haben viele Optionen, eine ist wichtiger als die andere", sagte er. "Ich hoffe, dass ich schon in Abu Dhabi einen Vertrag in der Tasche habe."