Großes hat Lotus für das nächste Rennen in Singapur angekündigt. Allerdings nicht unbedingt auf der Rennstrecke, sondern vielmehr in Hinblick auf die Zukunft des Teams. Die offizielle Bestätigung des Motoren- und Getriebedeals mit Renault ist dabei nur eine Formalie.

Etwas spannender wird es bei der Verkündung der Fahrerpaarung für 2011. Während Heikki Kovalainen als gesetzt gilt, könnte anstelle von Jarno Trulli durchaus ein anderer Pilot vorgestellt werden. Auch der Name soll sich ändern - von Lotus F1 Racing in Team Lotus, den Traditionsnamen des Rennstalls von Colin Chapman.

Wenn es nach ganz wilden Gerüchten in der italienischen Presse geht, wird Lotus aber nicht nur die Motoren, Getriebe, Fahrer und Bezeichnung bestätigen, sondern auch noch eine technische Kooperation mit Toyota Motorsport in Köln-Marsdorf.

So soll der frühere Toyota-Technikchef eine Verbindung zu Toyota hergestellt haben, um von den Chassisressourcen zu profitieren - immerhin setzt Toyota gerade das Pirelli-Testauto ein und hat einen fertigen 2010er Boliden in der Fabrik stehen, der noch nie eingesetzt wurde. Angeblich soll HRT Interesse daran gezeigt haben, dem Team fehlt es für den Kauf allerdings am nötigen Kleingeld. Neben Gascoyne arbeiten noch eine Reihe weiterer Ex-Toyota-Mitarbeiter wie Sportdirektor Dieter Gass bei Lotus.

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: In der Formel 1 ist bekanntlich nichts unmöglich, allerdings erscheint es unwahrscheinlich, dass Lotus den TF110 von Toyota kauft oder von Toyota Motorsport ein neues Auto entwickeln lässt. Eine Nutzung des Windkanals und der technischen Anlagen in Köln-Marsdorf erscheint da eher möglich. Immerhin hat Lotus eine eigene Design-Abteilung aufgebaut und zuletzt mehrere Mitarbeiter, vor allem von Force India, abgeworben, um selbst ein gutes Auto zu bauen.

Natürlich könnte Lotus den TF110 als Basis für 2011 verwenden und ihn selbst weiterentwickeln, wie schnell so etwas in die Hose gehen kann, zeigt jedoch das Beispiel von HRT mit Dallara. Außerdem dürfte das eigene Lotus-Auto für 2011 zu diesem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten sein, so dass durch eine Richtungsänderung die gesamte Arbeit und das investierte Budget verloren gehen würden.

Zumindest eine Verbindung zwischen Lotus und Toyota gibt es tatsächlich: Am Freitag gab Lotus Cars bekannt, dass Toyota zukünftig die Motoren für neue Lotus Straßenwagen liefern wird. Genauere Details sollen auf dem Pariser Auto Salon Ende September bekannt gegeben werden. Ob dies Einfluss auf das Formel-1-Team hat, ist nicht bekannt - allerdings handelt es sich bei Lotus F1 Racing um ein eigenständiges Unternehmen aus Malaysia und nicht um die Sportwagenschmiede.