"Eigentlich sind alle Teams für eine Stallorder", sagt Peter Sauber und schiebt hinterher: "Wenn es Sinn macht." Dem Blick sagte er: "Aber das gibt kaum einer offen zu!" Der Schweizer war schon nach der Stallregie von Hockenheim einer der wenigen, der öffentlich zugab, dass er das Stallregie-Verbot für falsch erachtet und er Ferrari für die Aktion in Deutschland nicht kritisiere. Bei der Anhörung vor dem FIA-Weltrat eilte Sauber, ebenso wie Frank Williams, Ferrari mit einem Brief zur Hilfe.

"Es fühlte sich seltsam an, Ferrari zu unterstützen", gestand Frank Williams am Freitag in Monza. "Aber wir wollten nicht sie oder diese eine Aktion unterstützen, sondern das Prinzip der Stallregie. Wir sind keine Freunde von Ferrari, aber wir glauben, dass eine Einschränkung der Stallregie nicht nötig ist."

Hoher Preis

Williams hält alles für diskutabel - auch ein Verbot in der ersten und eine Öffnung des Verbots in der zweiten Saisonhälfte. "Es ist sehr selten, dass man zwei Fahrer mit der gleichen Leistungsstärke im Team hat", betonte Williams. "Und dafür haben wir mit Nigel Mansell und Nelson Piquet einen hohen Preis bezahlt." Ebenso McLaren mit Lewis Hamilton und Fernando Alonso.

"Wenn deine Nummer 2 ein junger Fahrer wie Nico Hülkenberg ist und er mit einer Nummer 1 wie Lewis Hamilton fährt, der um den Titel kämpft, was macht man dann?", fragte Williams. "Sagt man dann: Gewinn das Rennen für dich, Junge?" Die Teams und Sponsoren bezahlen die Autos und wollen dafür Resultate sehen - Titel. "Wenn sie genug haben, gehen sie." Was wohl Rubens Barrichello von der Einstellung seines Teamchefs hält?