Der FIA-Weltrat hat Ferrari in seiner Sitzung am Mittwoch vor einer weiteren Strafe im Teamorder-Skandal von Hockenheim verschont. Das Team muss nur die 100.000 Dollar Strafe zahlen, welche die Rennkommissare in Deutschland für den Verstoß gegen Artikel 39.1 ausgesprochen hatten - nämlich eine Stallregie.

FIA-Präsident Jean Todt sagte der BBC, dass die FIA keine weitere Strafe aussprechen konnte, da es keine Beweise für eine Stallregie gegeben habe - die ausgesprochene Strafe für ein solches Vergehen bleibt jedoch bestehen. "Bevor man sagt, dass jemand schuldig ist, muss man beweisen, dass er schuldig ist", sagte Todt, der nicht an der Sitzung teilnahm. "Jeder hat bestritten, dass es Teamorder war."

Die breite Öffentlichkeit und ein Großteil des Formel-1-Paddock widersprechen dieser These. "Ich tendiere dazu, ihnen zuzustimmen", gab Todt zu. Bernie Ecclestone sieht in der Diskussion eine Bestätigung dafür, dass die Regel für das Stallregie-Verbot überarbeitet werden muss. "Wenn man die Fahrer ein paar Runden vor Schluss tauscht, bringt das den Sport in Verruf", so Ecclestone. "Aber wenn man es früher macht, habe ich kein Problem mit Teamorder."

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali begrüßte die Entscheidung des WMSC, die Stallregie-Regel von der Sportlichen Arbeitsgruppe durchleuchten zu lassen. "Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Transparenz."