Die Scuderia Ferrari ist einer schlimmeren Bestrafung als die 100.000 Dollar Geldstrafe für das Vergehen von Hockenheim entgangen. Der Präsident des italienischen Motorsportverbandes CSAI, Angelo Sticchi Damiani, sagte nach der Anhörung vor dem FIA-Weltrat in Paris, dass der Rennstall keine weitere Strafe erhält. Die Entscheidung des Weltrats sei einstimmig gefallen. Gleichzeitig soll der Sinn des Teamorder-Verbots geprüft und die Regeln gegebenenfalls angepasst werden.

"Nach einer eingehenden Analyse aller Berichte, Aussagen und übermittelten Dokumente, bestätigt der Weltverband die Entscheidung der Rennkommissare, wegen eines Verstoßes gegen Art. 39.1 des Sportlichen Reglements eine Strafe von $100.000 auszusprechen", heißt es in einer FIA-Stellungnahme. Gleichzeitig wird Ferrari dazu verurteilt, die Gerichtskosten der FIA zu tragen. "Der Weltverband erkennt zudem eine Untersuchung des Art. 39.1 des Sportlichen Reglements an und leitet diese Aufgabe an die Sporting Working Group weiter."

Ferrari zeigte sich mit der Entscheidung einverstanden. "Ferrari möchte seine Wertschätzung für die Entscheidung des Weltrats zum Ausdruck bringen, den Artikel 39.1 des Sportlichen Reglements zu überdenken", heißt es in einem Ferrari-Presseschreiben. "Jetzt können sich alle Teams auf das nächste Rennen auf der Rennstrecke konzentrieren." Die komplette Urteilsbegründung der FIA soll am Donnerstag veröffentlicht werden.

Ferrari wurde beim Deutschland GP für eine unerlaubte Stallregie von den Rennkommissaren gemäß Artikel 39.1 des Sportlichen Reglements zu einer Geldstrafe von 100.000 Dollar verurteilt. Während des Rennens forderte Ferrari Felipe Massa dazu auf, seinen schnelleren Teamkollegen Fernando Alonso vorbeizulassen. Der Spanier gewann das Rennen vor Massa. Die Rennkommissare leiteten den Fall an den WMSC weiter, der über eine weitere Bestrafung entscheiden sollte.