Peter Windsor genießt derzeit nicht den besten Ruf in der Formel 1. Der Brite versuchte im letzten Winter gemeinsam mit Ken Anderson den amerikanischen Traum von USF1 zu verwirklichen - und scheiterte kläglich. Dabei glaubte er bis zuletzt an die Chance des Teams.

"Es gab nie einen Moment, in dem ich nicht dachte, dass wir es schaffen würden - bis wir es nicht geschafft haben", verrät Windsor in GP Week. Trotz des Fehlschlags würde er jederzeit wieder ein Abenteuer Formel 1 angehen, wenn er die richtige Gruppe an Leuten finden würde.

Bis dahin beschäftigt er sich als F1-Experte und kann nicht verstehen, warum nicht mehr Teams auf amerikanische Fahrer setzen, von denen er in seiner USF1-Zeit eine wahre Horde ausgemacht haben will. Alexander Rossi, Conor Daly, Josef Newgarden, Jonathan Summerton, Graham Rahal, Marco Andretti, Ryan Hunter-Reay, John Edwards und Charlie Kimball sind seiner Meinung nach viel versprechende Talente für die Königsklasse.

"Das ist eine lange Liste", betont Windsor. Dabei enthalte sie noch nicht mal Namen wie Patrick Long und Alex Gurney - oder gar Danica Patrick. "Ich bin überrascht, dass nicht mehr F1-Teams junge Amerikaner verpflichten", so Windsor, der mit USF1 nur einen einzigen Fahrer unter Vertrag nahm - den Argentinier Jose Maria Lopez.

Windsor rät den Teams, jetzt junge US-Boys zu verpflichten, bevor die Formel 1 nach Amerika zurückkehrt, um so die Chancen auf US-Sponsoren zu erhöhen. "Warum hat vor ein paar Jahren niemand Danica Patrick verpflichtet?", fragt er. "Das verstehe ich nicht. Sie ist die wahrscheinlich beste Fahrerin in der Geschichte des Motorsports, sie ist attraktiv und sie arbeitet hart - trotzdem scheint sie in der F1 niemand ernst zu nehmen."

Force India Pilot Tonio Liuzzi bestätigt Windsors Worte. "Danica wäre gut für die Publicity, aber die Formel 1 verfolgt ein anderes Ziel und ist physisch und psychologisch härter", verriet Liuzzi ESPNF1. Es sei nicht so einfach, an der Spitze mitzufahren. "Ich bezweifle, dass es klappen würde, aber Bernie hat viele tolle Ideen und er ist der Boss - man weiß also nie!"

Windsor hätte es anders gemacht - wie so vieles. "Wäre BMW weniger erfolgreich gewesen, wenn sie in den letzten zwei Jahren mit Robert Kubica und Danica angetreten wären?" Windsor glaubt, dass sie auf jeden Fall mehr Autos in den Staaten verkauft hätten. "Angenommen dieser Markt ist für die F1-Unternehmen noch interessant - wovon ich ausgehe. Aber man sollte heutzutage nichts als garantiert ansehen..." Auch nicht den Antritt eines neuen Formel-1-Teams.