Verschärfte Tests der Frontflügel sollen ab Spa verhindern, dass sich die Endplatten der Vorderflügel bei Red Bull und Ferrari weiter näher an der Straße befinden, als es der Konkurrenz lieb ist. 100 statt 50 Kilogramm werden dann als Last auf die Endplatten aufgebracht, die dürfen sich dann maximal 20 Millimeter nach unten verbiegen. Doch einige glauben, dass es nicht nur der Frontflügel an sich ist, der sich verbiegt.

"Es ist sehr clever. Wir müssen es einfach verstehen - und das so schnell wie möglich", meinte Jenson Button laut Telegraph. Stark aufgekommen war das Thema in Hockenheim, als Teams Fotos zeigten, auf denen die Endplatten von Red Bull und Ferrari beinahe auf der Straße schliffen, obwohl sie eigentlich gar nie so tief unten sein dürften. Bevor es ein paar Tage später nach Ungarn ging, sagte Ferrari-Chefingenieur Chris Dyer, sein Team könne für das Rennen auf dem Hungaroring ein paar andere Optionen für den Vorderflügel in Betracht ziehen.

Tiefe Nase

In Ungarn verstummten dann auch die kritischen Stimmen zu Ferrari zusehends, doch der RB6 blieb weiter unter strenger Beobachtung der Konkurrenz. Dadurch kamen Gerüchte auf, dass sich nicht nur die Endplatten verbiegen. "Es scheint so, als ob sich nicht nur der Flügel verbiegt", sagte Button dazu. Ein Studium der Fotos aus Hockenheim und Ungarn scheint zu zeigen, dass bei Red Bull die ganze Nase viel näher am Boden liegt als bei anderen Autos - also nicht nur der Flügel und dessen äußeren Enden.

Deswegen wurde viel gegrübelt, um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen. Die Art und Weise, wie Sebastian Vettels Vorderflügel in Silverstone brach, als er auf der Hangar Straight fuhr, wollten einige als Hinweis dafür sehen, dass bei der Fixierung etwas gemacht wurde. Und dann gibt es noch die Theorie, dass der Unterboden sich auf der Strecke vorne Richtung Boden neigt und hinten etwas ansteigt. Dadurch würde die Nase einfach so viel tiefer liegen als bei anderen Autos. "Ich habe jede Art von Gerücht gehört, inklusive flexibler Unterböden", meinte der ehemalige Formel-1-Fahrer Anthony Davidson in Ungarn bei der BBC.