1. Einleitung: Wie in jedem Jahr hatte sich Ferrari vor dieser Saison vorgenommen, um die Weltmeisterschaft mitzukämpfen. Zwar trumpfte die Rote Göttin - die 2011 zahlreiche Namenswechsel durchlief - vor der Saison nicht mit innovativen Designideen auf, doch die Zeiten während der Wintertests sorgten für Hoffnung in Maranello. Doch Anspruch und Realität lagen in diesem Jahr häufig weit auseinander. Fernando Alonso brachte es auf lediglich einen Sieg in Silverstone, Felipe Massa schaffte es nie über Platz fünf hinaus. Am Ende war Ferrari Red Bull und McLaren deutlich unterlegen., Foto: Sutton
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1. Einleitung: Wie in jedem Jahr hatte sich Ferrari vor dieser Saison vorgenommen, um die Weltmeisterschaft mitzukämpfen. Zwar trumpfte die Rote Göttin - die 2011 zahlreiche Namenswechsel durchlief - vor der Saison nicht mit innovativen Designideen auf, doch die Zeiten während der Wintertests sorgten für Hoffnung in Maranello. Doch Anspruch und Realität lagen in diesem Jahr häufig weit auseinander. Fernando Alonso brachte es auf lediglich einen Sieg in Silverstone, Felipe Massa schaffte es nie über Platz fünf hinaus. Am Ende war Ferrari Red Bull und McLaren deutlich unterlegen.

2. Speed: Der 150° Italia war an sich kein schlechtes Auto, doch für die Spitze reichte es schlichtweg nicht. Ferrari benötigte viel zu viel Zeit, den angeblasenen Diffusor ans Arbeiten zu bekommen - zu diesem Zeitpunkt war Red Bull schon meilenweit weg. Das größte Problem waren jedoch die Pirelli-Reifen. Sobald Alonso und Massa harte Mischungen aufziehen mussten, ging die Performance schlagartig in den Keller. Jedem Ferrari-Fan graute es zurecht vor den meisten letzten Stints, in denen Ferrari auf die härteren Reifen wechseln musste und dadurch zahlreiche Positionen einbüßte. , Foto: Sutton
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2. Speed: Der 150° Italia war an sich kein schlechtes Auto, doch für die Spitze reichte es schlichtweg nicht. Ferrari benötigte viel zu viel Zeit, den angeblasenen Diffusor ans Arbeiten zu bekommen - zu diesem Zeitpunkt war Red Bull schon meilenweit weg. Das größte Problem waren jedoch die Pirelli-Reifen. Sobald Alonso und Massa harte Mischungen aufziehen mussten, ging die Performance schlagartig in den Keller. Jedem Ferrari-Fan graute es zurecht vor den meisten letzten Stints, in denen Ferrari auf die härteren Reifen wechseln musste und dadurch zahlreiche Positionen einbüßte.

3. Zuverlässigkeit: Mangelnder Speed ja - Unzuverlässigkeit nein. So lässt sich der 150° Italia 2011 wohl am besten beschreiben. Beim Spanien GP streikte Massas Getriebe, ansonsten fuhren die Ferraris meist unauffällig über die Ziellinie. Ob man angesichts dieses Faktes in Maranello die Korken knallen lässt? Wer nicht viel riskiert, kann auch nicht das Maximum herausholen. Da in diesem Jahr an der Spitze technische Defekte kaum existent waren, hatte Ferrari angesichts der Zuverlässigkeit keinen großen Vorteil. , Foto: Sutton
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3. Zuverlässigkeit: Mangelnder Speed ja - Unzuverlässigkeit nein. So lässt sich der 150° Italia 2011 wohl am besten beschreiben. Beim Spanien GP streikte Massas Getriebe, ansonsten fuhren die Ferraris meist unauffällig über die Ziellinie. Ob man angesichts dieses Faktes in Maranello die Korken knallen lässt? Wer nicht viel riskiert, kann auch nicht das Maximum herausholen. Da in diesem Jahr an der Spitze technische Defekte kaum existent waren, hatte Ferrari angesichts der Zuverlässigkeit keinen großen Vorteil.

4. Weiterentwicklung: Probleme mit der Kalibrierung des hauseigenen Windkanals sorgten für eine immense zeitliche Verzögerung in Sachen Updates am Boliden. Die verlorene Zeit holte Ferrari nicht mehr auf, wenngleich sich nach der Lösung des Windkanalproblems Besserung einstellte. "Der Ferrari ist nirgends ganz gut, noch ist er ganz schlecht", stellte Alex Wurz bei Motorsport-Magazin.com treffend fest. Ferrari stoppte die Entwicklung bereits Ende Juli und konzentrierte sich vornehmlich auf die Arbeit für kommende Saison. , Foto: Sutton
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4. Weiterentwicklung: Probleme mit der Kalibrierung des hauseigenen Windkanals sorgten für eine immense zeitliche Verzögerung in Sachen Updates am Boliden. Die verlorene Zeit holte Ferrari nicht mehr auf, wenngleich sich nach der Lösung des Windkanalproblems Besserung einstellte. "Der Ferrari ist nirgends ganz gut, noch ist er ganz schlecht", stellte Alex Wurz bei Motorsport-Magazin.com treffend fest. Ferrari stoppte die Entwicklung bereits Ende Juli und konzentrierte sich vornehmlich auf die Arbeit für kommende Saison.

5. Fahrer: Die Zahlen sprechen für sich: Alonso fuhr insgesamt zehn Mal aufs Podium und holte einen Sieg. Teamkollege Massas beste Platzierungen waren sechs fünfte Plätze. In kaum einem anderen Team ist die Rollenverteilung so klar wie bei Ferrari. Fakt dafür, dass Ferrari dieses Jahr wirklich nur dritte Kraft war: Alonso holte neun Mal den fünften Startplatz. In Qualifying-Duellen hatte der Spanier mit 15:4 klar die Nase vorn. , Foto: Pirelli
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5. Fahrer: Die Zahlen sprechen für sich: Alonso fuhr insgesamt zehn Mal aufs Podium und holte einen Sieg. Teamkollege Massas beste Platzierungen waren sechs fünfte Plätze. In kaum einem anderen Team ist die Rollenverteilung so klar wie bei Ferrari. Fakt dafür, dass Ferrari dieses Jahr wirklich nur dritte Kraft war: Alonso holte neun Mal den fünften Startplatz. In Qualifying-Duellen hatte der Spanier mit 15:4 klar die Nase vorn.

6. Teamarbeit: Wenn der Erfolg ausbleibt, rollen bei Ferrari schnell Köpfe. In dieser Saison erwischte es recht früh Technikchef Aldo Costa, der seinen Hut nehmen musste. Nachfolger Pat Fry wurde nicht müde zu betonen, dass in Maranello Strukturänderungen nötig seien, um den Traditionsstall wieder auf Kurs zu bringen - alles im Hinblick auf 2012, denn die abgelaufene Saison wurde frühzeitig ad acta gelegt. Bei den Fahrern gibt es keine Konflikte, auch weil sich Massa seiner Rolle als klare Nummer 2 absolut bewusst ist und diese akzeptiert. , Foto: Sutton
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6. Teamarbeit: Wenn der Erfolg ausbleibt, rollen bei Ferrari schnell Köpfe. In dieser Saison erwischte es recht früh Technikchef Aldo Costa, der seinen Hut nehmen musste. Nachfolger Pat Fry wurde nicht müde zu betonen, dass in Maranello Strukturänderungen nötig seien, um den Traditionsstall wieder auf Kurs zu bringen - alles im Hinblick auf 2012, denn die abgelaufene Saison wurde frühzeitig ad acta gelegt. Bei den Fahrern gibt es keine Konflikte, auch weil sich Massa seiner Rolle als klare Nummer 2 absolut bewusst ist und diese akzeptiert.

7. Fazit: Dass Ferrari die Entwicklung des 150° Italia schon früh einstellte und sich stattdessen auf das kommende Jahr ohne angeblasenen Diffusor konzentrierte, macht deutlich: das Team war von Beginn an mit dem Saisonverlauf äußerst unzufrieden. Platz drei in der Konstrukteurswertung kommt nicht einmal im Ansatz dem Anspruch der Scuderia nah und soll sich bitte auch nicht widerholen. Deshalb standen die Zeichen früh auf 2012, wo Ferrari mit einer wesentlich aggressiveren Herangehensweise den nächsten Titel seit 2007 anpeilt. , Foto: Sutton
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7. Fazit: Dass Ferrari die Entwicklung des 150° Italia schon früh einstellte und sich stattdessen auf das kommende Jahr ohne angeblasenen Diffusor konzentrierte, macht deutlich: das Team war von Beginn an mit dem Saisonverlauf äußerst unzufrieden. Platz drei in der Konstrukteurswertung kommt nicht einmal im Ansatz dem Anspruch der Scuderia nah und soll sich bitte auch nicht widerholen. Deshalb standen die Zeichen früh auf 2012, wo Ferrari mit einer wesentlich aggressiveren Herangehensweise den nächsten Titel seit 2007 anpeilt.