Sid Watkins war eine der Triebfedern für die hohen Sicherheitsstandards der heutigen Formel 1. Seit seinem ersten Grand Prix im Jahr 1978 setzte er sich für bessere Sicherheitsmaßnahmen in den Autos und an den Rennstrecken ein. Motorsport-Magazin.com blickt auf die wichtigsten Veränderungen von 1978 bis zu Watkins Rücktritt 2005 zurück. Auch danach blieb Watkins der Königsklasse als Berater und Präsident des FIA Instituts für Motorsportsicherheit erhalten., Foto: Sutton
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Sid Watkins war eine der Triebfedern für die hohen Sicherheitsstandards der heutigen Formel 1. Seit seinem ersten Grand Prix im Jahr 1978 setzte er sich für bessere Sicherheitsmaßnahmen in den Autos und an den Rennstrecken ein. Motorsport-Magazin.com blickt auf die wichtigsten Veränderungen von 1978 bis zu Watkins Rücktritt 2005 zurück. Auch danach blieb Watkins der Königsklasse als Berater und Präsident des FIA Instituts für Motorsportsicherheit erhalten.

1978 - Nur Piloten mit FIA-Lizenz dürfen Formel 1-Rennen fahren. Eine Spundwand hinter dem Fahrer und ein vorderer Überrollbügel werden eingeführt., Foto: Phipps/Sutton
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1978 - Nur Piloten mit FIA-Lizenz dürfen Formel 1-Rennen fahren. Eine Spundwand hinter dem Fahrer und ein vorderer Überrollbügel werden eingeführt.

1979 - Größere Cockpitöffnungen werden vorgeschrieben. Niki Lauda, Carlos Reutemann und Mario Andretti treten erstmals mit Overalls aus 5 Schichten feuerfesten Materials an, wie es auch die NASA verwendet., Foto: Sutton
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1979 - Größere Cockpitöffnungen werden vorgeschrieben. Niki Lauda, Carlos Reutemann und Mario Andretti treten erstmals mit Overalls aus 5 Schichten feuerfesten Materials an, wie es auch die NASA verwendet.

1980 - Permanente Krankenhäuser an den Strecken werden vorgeschrieben., Foto: Sutton
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1980 - Permanente Krankenhäuser an den Strecken werden vorgeschrieben.

1981 - Die Sicherheitszelle wird auf den Fußbereich des Fahrers ausgedehnt, Reifenstapel schützen besser beim Aufprall., Foto: Sutton
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1981 - Die Sicherheitszelle wird auf den Fußbereich des Fahrers ausgedehnt, Reifenstapel schützen besser beim Aufprall.

1984 - Das Nachtanken während des Rennens wird verboten, der Tank muss zwischen Fahrer und Motor liegen. Einführung der FIA Superlizenz., Foto: Sutton
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1984 - Das Nachtanken während des Rennens wird verboten, der Tank muss zwischen Fahrer und Motor liegen. Einführung der FIA Superlizenz.

1985 - Erste obligatorische Crashtests sollen die Auswirkungen eines Frontalaufpralls ermitteln., Foto: Sutton
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1985 - Erste obligatorische Crashtests sollen die Auswirkungen eines Frontalaufpralls ermitteln.

1986 - Hubschrauber für Streckenärzte müssen bereitstehen., Foto: Sutton
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1986 - Hubschrauber für Streckenärzte müssen bereitstehen.

1987 - Die FIA regelt die Sicherheit auf nicht permanenten Rennstrecken., Foto: Sutton
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1987 - Die FIA regelt die Sicherheit auf nicht permanenten Rennstrecken.

1988 - Crashtests für Sicherheitszelle und Benzintank. Die Füße des Fahrers müssen hinter der Vorderachse liegen. Berufung eines permanenten FIA-Renndirektors., Foto: Sutton
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1988 - Crashtests für Sicherheitszelle und Benzintank. Die Füße des Fahrers müssen hinter der Vorderachse liegen. Berufung eines permanenten FIA-Renndirektors.

1989 - Leitplanken müssen mindestens 1 m hoch sein, die Höhe der Boxenmauer darf 1,35 m nicht unterschreiten. Dopingtests nach Vorbild des Internationalen Olympischen Komitees werden eingeführt., Foto: Sutton
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1989 - Leitplanken müssen mindestens 1 m hoch sein, die Höhe der Boxenmauer darf 1,35 m nicht unterschreiten. Dopingtests nach Vorbild des Internationalen Olympischen Komitees werden eingeführt.

1990 - Größere Rückspiegel und abnehmbare Lenkräder sind vorgeschrieben, Rettungsübungen für Fahrer sind verpflichtend., Foto: Sutton
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1990 - Größere Rückspiegel und abnehmbare Lenkräder sind vorgeschrieben, Rettungsübungen für Fahrer sind verpflichtend.

1991 - Tests für Überrollbügel, Gurte und Überlebenszelle., Foto: Sutton
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1991 - Tests für Überrollbügel, Gurte und Überlebenszelle.

1992 - Einführung des Safety-Cars. Verschärfte Crashtests., Foto: Sutton
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1992 - Einführung des Safety-Cars. Verschärfte Crashtests.

1993 - Die Fläche der Kopfstütze des Fahrers wird von 80 auf 400 Quadratzentimeter erhöht. Die Höhe der Heckflügel wird reduziert, der Abstand der Frontflügel zum Boden erhöht, die Reifenbreite von 18 auf 15 Zoll verringert. Es darf nur noch normales Benzin verwendet werden., Foto: Sutton
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1993 - Die Fläche der Kopfstütze des Fahrers wird von 80 auf 400 Quadratzentimeter erhöht. Die Höhe der Heckflügel wird reduziert, der Abstand der Frontflügel zum Boden erhöht, die Reifenbreite von 18 auf 15 Zoll verringert. Es darf nur noch normales Benzin verwendet werden.

1994 - Alle Mitglieder der Tank-Crews müssen feuerfeste Kleidung tragen. Die FIA beauftragt eine Gruppe von Experten damit zu prüfen, wie durch neue Technologien die Sicherheit in der Formel 1 verbessert werden kann. Verbot der Fahrhilfen Traktionskontrolle, ABS, Bremskraftunterstützungen und Automatik-Schaltung. Der Abtrieb wird durch kleinere Frontflügel und einen kürzeren Diffusor reduziert. Per Computer-Analyse bestimmt die FIA 27 besonders riskante Kurven, die entschärft werden sollen. Testverfahren für Reifenstapel werden obligatorisch, außerdem müssen diese durch Gummibänder zusätzlich gesichert werden. Die Geschwindigkeit in der Boxengasse wird auf 80 km/h im Training und 120 km/h im Rennen reduziert. Der Standard für Helme wird verschärft., Foto: Sutton
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1994 - Alle Mitglieder der Tank-Crews müssen feuerfeste Kleidung tragen. Die FIA beauftragt eine Gruppe von Experten damit zu prüfen, wie durch neue Technologien die Sicherheit in der Formel 1 verbessert werden kann. Verbot der Fahrhilfen Traktionskontrolle, ABS, Bremskraftunterstützungen und Automatik-Schaltung. Der Abtrieb wird durch kleinere Frontflügel und einen kürzeren Diffusor reduziert. Per Computer-Analyse bestimmt die FIA 27 besonders riskante Kurven, die entschärft werden sollen. Testverfahren für Reifenstapel werden obligatorisch, außerdem müssen diese durch Gummibänder zusätzlich gesichert werden. Die Geschwindigkeit in der Boxengasse wird auf 80 km/h im Training und 120 km/h im Rennen reduziert. Der Standard für Helme wird verschärft.

1995 - Die Crashtests werden verschärft, Seiten-Crashtests eingeführt. Außerdem führt die FIA neue Kriterien für die Erteilung der Fahrerlizenzen ein., Foto: Sutton
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1995 - Die Crashtests werden verschärft, Seiten-Crashtests eingeführt. Außerdem führt die FIA neue Kriterien für die Erteilung der Fahrerlizenzen ein.

1997 - Der FIA Unfalldatenschreiber Accident Data Recorder wird in alle Autos eingebaut - zur genaueren Unfallanalyse. Kleine Flügel am Heck und an den Seiten werden verboten. Ein Heckaufpralltest und neue Crashstrukturen am Getriebe sind vorgeschrieben. Reifenstapel müssen verschraubt sein. , Foto: Sutton
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1997 - Der FIA Unfalldatenschreiber Accident Data Recorder wird in alle Autos eingebaut - zur genaueren Unfallanalyse. Kleine Flügel am Heck und an den Seiten werden verboten. Ein Heckaufpralltest und neue Crashstrukturen am Getriebe sind vorgeschrieben. Reifenstapel müssen verschraubt sein.

1998 - Die Breite der Autos wird von 2 auf 1,8 m reduziert, das Cockpit vergrößert. Rillenreifen statt Slicks sollen die Kurvengeschwindigkeiten verringern. Lenkrad: Innerhalb von 10 Sekunden muss der Fahrer bei einem Unfall aussteigen und das Lenkrad wieder einklinken können. Rückspiegel: Die Spiegel müssen mindestens 120x50 mm groß sein. , Foto: Sutton
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1998 - Die Breite der Autos wird von 2 auf 1,8 m reduziert, das Cockpit vergrößert. Rillenreifen statt Slicks sollen die Kurvengeschwindigkeiten verringern. Lenkrad: Innerhalb von 10 Sekunden muss der Fahrer bei einem Unfall aussteigen und das Lenkrad wieder einklinken können. Rückspiegel: Die Spiegel müssen mindestens 120x50 mm groß sein.

1999 - Die Räder werden am Chassis mit einem Kabel befestigt, um sie bei Unfällen zu sichern. Der Sitz des Autos kann zusammen mit dem Fahrer herausgehoben werden. Frontal- Crashtests werden verschärft. In einigen Auslaufzonen wird Asphalt statt Kies verwendet. Ab sofort sind 4 medizinisch ausgerüstete Rettungsfahrzeuge und ein Auto für den FIA-Arzt vorgeschrieben., Foto: Sutton
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1999 - Die Räder werden am Chassis mit einem Kabel befestigt, um sie bei Unfällen zu sichern. Der Sitz des Autos kann zusammen mit dem Fahrer herausgehoben werden. Frontal- Crashtests werden verschärft. In einigen Auslaufzonen wird Asphalt statt Kies verwendet. Ab sofort sind 4 medizinisch ausgerüstete Rettungsfahrzeuge und ein Auto für den FIA-Arzt vorgeschrieben.

2000 - Die Aufprallgeschwindigkeit beim obligatorischen Front-Crashtest wird von 13 auf 14 m pro Sekunde erhöht. Die Kohlefaserwände der Cockpits müssen mindestens 3,5 mm dick sein. Eine darin enthaltene 2,5 mm starke Schicht aus Kevlar-Faser soll verhindern, dass Fremdkörper eindringen. Der Überrollbügel über dem Kopf des Piloten wird um weitere 20 auf 70 mm Abstand zur Helmoberkante erhöht und muss eine seitliche Krafteinwirkung von 2,4 Tonnen aushalten. Die Räder müssen durch Halteseile am Chassis fixiert werden., Foto: Sutton
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2000 - Die Aufprallgeschwindigkeit beim obligatorischen Front-Crashtest wird von 13 auf 14 m pro Sekunde erhöht. Die Kohlefaserwände der Cockpits müssen mindestens 3,5 mm dick sein. Eine darin enthaltene 2,5 mm starke Schicht aus Kevlar-Faser soll verhindern, dass Fremdkörper eindringen. Der Überrollbügel über dem Kopf des Piloten wird um weitere 20 auf 70 mm Abstand zur Helmoberkante erhöht und muss eine seitliche Krafteinwirkung von 2,4 Tonnen aushalten. Die Räder müssen durch Halteseile am Chassis fixiert werden.

2001 - Die Streckenposten werden durch verschärfte Sicherheitsbestimmungen besser geschützt. Kopfstützen müssen eine durch die FIA genormte Befestigung aufweisen. Auf Kopfhöhe des Fahrers müssen die Cockpitwände mit einer Neigung von mindestens 16 Grad in Richtung Heck ansteigen. Die Geschwindigkeit beim Seitenaufpralltest wird von 7 auf 10 m pro Sekunde erhöht, die Abstandshöhe des Frontflügels um 50 mm vergrößert., Foto: Sutton
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2001 - Die Streckenposten werden durch verschärfte Sicherheitsbestimmungen besser geschützt. Kopfstützen müssen eine durch die FIA genormte Befestigung aufweisen. Auf Kopfhöhe des Fahrers müssen die Cockpitwände mit einer Neigung von mindestens 16 Grad in Richtung Heck ansteigen. Die Geschwindigkeit beim Seitenaufpralltest wird von 7 auf 10 m pro Sekunde erhöht, die Abstandshöhe des Frontflügels um 50 mm vergrößert.

2002 - Crashtest: Neu hinzu kommt ein seitlicher Test für das Heck. Eine Kraft von 4 Tonnen wirkt dabei 30 Sekunden lang über eine definierte Fläche auf die Kohlefaserwand ein. Danach darf keinerlei Verformung zu erkennen sein. Die Heckleuchte wird auf 6 mal 6 cm vergrößert., Foto: Sutton
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2002 - Crashtest: Neu hinzu kommt ein seitlicher Test für das Heck. Eine Kraft von 4 Tonnen wirkt dabei 30 Sekunden lang über eine definierte Fläche auf die Kohlefaserwand ein. Danach darf keinerlei Verformung zu erkennen sein. Die Heckleuchte wird auf 6 mal 6 cm vergrößert.

2003 - Zahlreiche Strecken wurden vor der Saison umgebaut, um noch mehr Sicherheit zu bieten. Silverstone: Die Auslaufzone der Stowe-Kurve wurde asphaltiert. Nürburgring: Die Schikane vor der letzten Kurve wurde umgebaut. Magny-Cours: Die neue Boxenausfahrt wurde sicherer, da die Autos nun im Renntempo auf die Strecke einbiegen. Budapest: Die Auslaufzonen und Fangzäune in der ersten Kurve wurden vergrößert. Suzuka: Die kurvenreiche Strecke erhielt größere Auslaufzonen und neue Rettungswege. Das erstmals 2001 vorgestellte HANS-System wird verpflichtend für alle Fahrer eingeführt., Foto: Sutton
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2003 - Zahlreiche Strecken wurden vor der Saison umgebaut, um noch mehr Sicherheit zu bieten. Silverstone: Die Auslaufzone der Stowe-Kurve wurde asphaltiert. Nürburgring: Die Schikane vor der letzten Kurve wurde umgebaut. Magny-Cours: Die neue Boxenausfahrt wurde sicherer, da die Autos nun im Renntempo auf die Strecke einbiegen. Budapest: Die Auslaufzonen und Fangzäune in der ersten Kurve wurden vergrößert. Suzuka: Die kurvenreiche Strecke erhielt größere Auslaufzonen und neue Rettungswege. Das erstmals 2001 vorgestellte HANS-System wird verpflichtend für alle Fahrer eingeführt.

2004 - Neue Standards: Die neuen Grand Prix-Strecken in Bahrain und Schanghai setzen höchste Standards in puncto Sicherheit. Helme: Die FIA legt einen neuen Standard fest, der noch höhere Anforderungen an die Sicherheit der Helme stellt., Foto: Sutton
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2004 - Neue Standards: Die neuen Grand Prix-Strecken in Bahrain und Schanghai setzen höchste Standards in puncto Sicherheit. Helme: Die FIA legt einen neuen Standard fest, der noch höhere Anforderungen an die Sicherheit der Helme stellt.

2005 - Kopfschutz: Das Schutzpolster an der Innenseite des Cockpits wird von 75 auf 100 mm verstärkt. Halteseile: Die Räder werden durch je 2 Seile aus Hochleistungsfasern mit dem Chassis verbunden. Jedes Seil muss einer Belastung von 6 Tonnen standhalten. Der Istanbul Racing Circuit, für den Großen Preis der Türkei gebaut, ist eine der sichersten und modernsten Formel 1-Strecken. Um nach Unfällen scharfkantige Splitter auf der Strecke zu vermeiden, müssen alle Frontflügel, Bargeboards und kleineren Anbauteile im Aerodynamik-Bereich mit einer anderen Außenhaut, zum Beispiel Kevlar, versehen werden., Foto: Sutton
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2005 - Kopfschutz: Das Schutzpolster an der Innenseite des Cockpits wird von 75 auf 100 mm verstärkt. Halteseile: Die Räder werden durch je 2 Seile aus Hochleistungsfasern mit dem Chassis verbunden. Jedes Seil muss einer Belastung von 6 Tonnen standhalten. Der Istanbul Racing Circuit, für den Großen Preis der Türkei gebaut, ist eine der sichersten und modernsten Formel 1-Strecken. Um nach Unfällen scharfkantige Splitter auf der Strecke zu vermeiden, müssen alle Frontflügel, Bargeboards und kleineren Anbauteile im Aerodynamik-Bereich mit einer anderen Außenhaut, zum Beispiel Kevlar, versehen werden.