"Mich jucken Geburtstage nicht." Niki Lauda ist ein Mann der klaren Worte. Anlässlich seines 66. Geburtstages blickt Motorsport-Magazin.com auf sein bewegtes Leben zurück.
Niki Lauda ist mit drei WM-Titeln nicht nur der erfolgreichste, österreichische Rennfahrer, sondern seit der Flammenhölle auf dem Nürburgring eine Legende. "Er hat durch enormen Einsatz und den Elan seiner Persönlichkeit viel für den österreichischen Automobilrennsport und damit für das sportliche Prestige unseres Landes im Ausland geleistet", würdigte Bundespräsident Dr. Heinz Fischer.
Niki Lauda stammt aus einer wohlhabenden Industriellen-Familie. Gegen den Willen seiner Familie wurde Lauda Rennfahrer.
Am 15. April 1968 bestritt Lauda mit 19 Jahren sein erstes Rennen - ein Bergrennen in Bad Mühllacken. Mit einem Mini Cooper S 1300 wurde er auf Anhieb Zweiter seiner Klasse.
1969 startete er auf dem Nürburgring in der Formel V. Dort traf er auf seinen österreichischen Landsmann Helmut Marko.
1970 ging Lauda in der Formel 3 an den Start oder wie er später sagte "in einem Feld von zwei Dutzend Wahnsinnigen." Ein Jahr später folgte der Wechsel in die Formel 2, 1972 krönte er sich dort zum Meister.
Um sich seinen Traum von der F1 zu erfüllen, nahm Lauda 1972 einen Kredit in der Höhe von 2 Millionen Schilling bei der Raiffeisenbank auf. Mit dem Geld kaufte er sich ein Cockpit bei STP March Racing Team.
Sein Risiko zahlte sich aus - drei Jahre später wurde Lauda F1-Weltmeister. 1975 holte er fünf Siege und fuhr als erster und einziger Fahrer auf dem damals 22,8 km langen Nürburgring im Training mit 6:58,4 Minuten eine Zeit von unter sieben Minuten.
Am 1. August 1976 wurde Lauda endgültig zur Legende als er der Flammenhölle auf der Nordschleife entkam. Erst nach über einer halben Minute konnte Lauda aus dem brennenden Wrack gerettet werden. 42 Tage später saß er wieder in seinen Rennwagen.
Heute spricht der Österreicher von "meinem Barbecue", wenn er von seinem Horrorunfall auf dem Nürburgring redet.
Lauda wird noch zwei Mal Weltmeister: 1977 sowie - nach einer kurzen F1-Auszeit - 1984. Ein Jahr später beendete er seine Karriere.
"Wir waren getrieben von dem Wahnsinn, den wir selbst gemacht haben. Beinahe in jedem Jahr ist einer von uns gestorben", sagt Lauda später über diese Zeit.
Von der F1 kam er trotzdem nie ganz los. Von 1993 bis 1995 fungierte Lauda als Berater bei Ferrari und war unter anderem für die Verpflichtung des damaligen Weltmeisters Michael Schumacher verantwortlich.
2001 und 2002 folgte die Jaguar-Zeit. Erst als Rennleiter stieg Lauda kurz darauf zum Teamchef auf.
Seit September 2012 ist Lauda Vorstandsvorsitzender bei Mercedes. 2014 gewann der Rennstall den Fahrer- und Konstrukteurstitel.
Privat ist Lauda in zweiter Ehe mit Birgit Wetzinger verheiratet. 2009 wurde er noch einmal Vater von Zwillingen.
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