In einem packenden Finale setzte sich Nick Yelloly bei der Premiere des neuen Chassis der World Series by Renault gegen einen nachdrückenden Jules Bianchi durch. Der Ferrari- Junior musste sich zunächst mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Den letzten Podiumsplatz erbte Kevin Magnussen, nachdem Carlos Huertas, der lange Zeit an der Spitze mitkämpfte, mit Motorproblemen noch bis hinter Robin Frijns auf die fünfte Position zurückfiel. Das Ergebnis ist provisorisch, da das Tech-1-Team gegen eine Disqualifikation Bianchis in Berufung ging

Chaos am Start

Der Start zum Rennen verlief turbulent, als Polesetter Arthur Pic nicht richtig aus der Startbox kam und die Führung direkt an Yelloly abgeben musste. Noch schlimmer erwischte es den viertplatzierten Richie Stanaway. Der deutsche Formel-3-Meister würgte seinen Boliden ab und war das erste Ausfallopfer gemeinsam mit Giovanni Venturini, der auf den parkenden Lotus-gesponserten Wagen auffuhr. Nicht viel weiter kamen Alexander Rossi und Nico Müller, die in einen Crash in der ersten Kurve gerieten. Auch der Drittschnellste des Qualifyings, Kevin Korjus, war in den Startunfall verwickelt. Der Tech-1-Pilot schleppte sich noch an die Box und musste dort aufgeben.

Nach vier Runden Safety Car lief der Restart wesentlich gesitteter ab und Yelloly führte nun vor Huertas und Bianchi. Arthur Pic kämpfte mit Jake Rosenzweig um die vierte Position, doch es krachte und beide mussten das Rennen beenden. Ein weiterer großer Name musste die Segel etwas später streichen: Für Mikhail Aleshin, den Meister der WSbR von 2010, war nach 17 Runden Schluss. Unterdessen konnte sich Yelloly an der Spitze ein wenig von Huertas lösen. Das nutzte Bianchi aus, der sich in der Spitzkehre die zweite Position holte.

Bianchi droht Wertungsausschluss

Von nun an holte der Franzose beständig auf Yelloly auf. Einen 3-Sekunden-Abstand fuhr er binnen fünf Runden zu. Für einen Angriff reichte es jedoch nicht mehr: Kurz vor der Zielflagge ging Bianchi der Sprit aus, er rettete sich jedoch als Zweiter noch über die Ziellinie. Den Sieg von Yelloly konnte er nicht mehr verhindern. Huertas, der lange Zeit wie der sichere Dritte aussah, musste wegen seiner Motorprobleme den Podiumsplatz an Magnussen abgeben.

Nach dem Rennen wurden am Fahrzeug von Jules Bianchi technische Ungereimtheiten am Differenzial festgestellt. Dafür wurde er disqualifiziert, doch sein Team legte Berufung gegen die Entscheidung ein. Da die Berufung aufschiebende Wirkung hat, wird Bianchi zunächst weiter als Zweitplatzierter gewertet. In die Top-10 kam außerdem Nikolay Martsenko auf der sechsten Position vor Will Stevens, Marco Sörensen, Andre Negrao und Sam Bird.