Eigentlich fing der Winter für Albert Costa so gut an - nach zwei Jahren Anlauf fuhr er beim Saisonfinale in seiner katalanischen Heimat Barcelona zu seinem ersten Sieg in der Renault-World-Series. Was folgte waren jedoch Wochen voller Frustration und falscher Freunde, wie der Spanier nun verriet. "Im Winter sind viele Leute in mein Leben getreten, die mit Versprechungen an mich herangetreten sind und mir helfen wollten, es in die Formel 1 zu schaffen - wenn sie denn mein Management übernehmen dürften", äußerte sich Costa über die jüngsten Entwicklungen in seiner Karriere.

"Ich arbeitete in den letzten Monaten mit jemandem zusammen, der mir erzählt hat, er hätte einen großen Sponsor gefunden und alle Zeichen stünden für mich auf eine Weiterbeschäftigung in der World Series", so Costa, der offenbar einem Hochstapler aufgesessen ist. "Wir haben sogar schon bei Carlin angerufen und ich habe Teamchef Trevor Carlin gesagt, dass ich einen Großsponsor hätte - als es dann aber soweit war, dass es um die Vertragsverhandlungen ging, sagte diese Person in meinem Umfeld: "Nein, nein - es gibt ein Problem mit dem Sponsor" - und verschwand anschließend", erklärte der Spanier.

Angst vor einem verlorenen Jahr

"Seit einer Woche stehe ich nun komplett alleine da - ohne Manager und ohne Geld." Aus der Not wollte Costa nun aber eine Tugend machen und betrieb Eigenwerbung. "Ich möchte, dass diese Nachricht bei allen ankommt: Ich bin im Moment voll verfügbar", meinte der Katalane. Beflügelt werde er in seinem Schaffen derzeit durch die aktuellen F1-Rookies, mit denen er sich bereits in der Vergangenheit messen konnte. "Ich kenne Jean-Eric Vergne, Daniel Ricciardo und Charles Pic und habe teilweise gegen diese Piloten auch schon gewonnen."

Dass er im Vergleich zu seinen Kollegen aber noch kein Cockpit für die neue Saison habe, sei kritisch. "Es wird langsam zu spät für einen Platz in einem Formelauto. Ich will einfach nur Rennen fahren, ganz gleich ob das dann Tourenwagen sind oder irgendeine andere Serie", erklärte der verzweifelte Spanier und fügte an: "Es interessiert mich auch nicht wirklich, ob ich dort Geld verdiene - aber es wäre einfach sehr schlecht, wenn ich dieses Jahr zu Hause auf der Couch verbringen müsste."