In der Formel 3 Europameisterschaft weht in der Saison 2013 ein Hauch von Formel 1. Zum einen, weil der Gesamtsieger einen Formel-1-Test in einem Renner der Scuderia Ferrari absolvieren darf. Zum anderen, weil die Nachfahren einiger bekannter Piloten der Königsklasse des Motorsports ins Lenkrad greifen werden.

Lucas Auer hat in Gerhard Berger einen prominenten Vertreter der Formel 1 - sowohl als Fahrer, als auch als Teamchef - zum Onkel. Josh Hill entstammt der Hill-Dynastie, sein Großvater Graham sowie sein Vater Damon krönten sich beide zum Formel-1-Champion. Zudem Roy Nissany, dessen Vater Chanoch seine '15 minutes of fame' erlangte, als er mit über 40 Jahren einen Formel-1-Test bestreiten durfte. Und nicht zuletzt Eddie Cheever, dessen Vater nach seiner Formel-1-Karriere auch erfolgreicher IndyCar-Pilot war.

Josh Hill tritt in die Fußstapfen von Vater Damon und Großvater Graham., Foto: Sutton
Josh Hill tritt in die Fußstapfen von Vater Damon und Großvater Graham., Foto: Sutton

Tom Blomqvist, der ins Förderprogramm von Getränkehersteller Red Bull aufgenommen wurde, hat in dem Rallyeweltmeister Stig Blomqvist ebenfalls einen berühmten Vater. Der Vater von Michaela Cerruti, die für Romeo Ferraris startet, war ebenfalls Rennfahrer.

Reichlich Renntradition also im wohl 30 Fahrer umfassenden Starterfeld der Formel 3 EM. Vollständig sind die Fahreraufgebote auch wenige Tage vor dem Saisonauftakt nicht. Denn EuroInternational, die bislang nur Blomqvist nannten, planen den Einsatz eines zweiten Fahrzeugs und deuteten an, dass sich die Entscheidung um die Besetzung bis zur letzten Minute hinziehen kann. Bei Romeo Ferraris ist noch nicht klar, ob ein zweiter Bolide eingesetzt wird. Bereits fest steht jedoch, dass Cerruti nicht die einzige Frau im Starterfeld sein wird: Tatiana Calderon greift für Double R Racing ins Lenkrad.

Als Favoriten werden wohl Raffaele Marciello, Felix Rosenqvist und William Buller in die erste Saison der Formel 3 EM gehen, aber auch Sven Müller und Tom Blomqvist könnten ein Wörtchen mitreden, wenn man von dem Gesamtergebnis der letzten Formel-3-EuroSerie-Saison ausgeht. Die beiden Spitzenreiter, Champion Daniel Juncadella und Vize Pascal Wehrlein, haben sich in Richtung DTM abgesetzt, wobei Letzterer zumindest den Saisonauftakt in Monza bestreiten wird, da dieser nicht mit dem DTM-Kalender kollidiert.

Rennen ihm Rahmen der DTM, WTCC und WEC

Genau abzusehen ist jedoch nicht, wer die Nachfolge von Juncadella antreten und den begehrten Formel-1-Test ergattern wird. Denn die Nachfolgeserie der Formel 3 EuroSerie, die unter anderem die heutigen Formel-1-Piloten Lewis Hamilton und Sebastian Vettel hervorbrachte, wird allem Anschein nach noch enger umkämpft sein. Der Kalender der Saison 2013 besteht aus zehn Rennwochenenden mit jeweils drei Rennen, die im Rahmen der DTM, der Tourenwagenweltmeisterschaft (WTCC) und der Langstreckenweltmeisterschaft (WEC) ausgetragen werden.

Die Piloten bestreiten den Saisonauftakt erstmals im königlichen Park von Monza., Foto: Sutton
Die Piloten bestreiten den Saisonauftakt erstmals im königlichen Park von Monza., Foto: Sutton

Neu sind die für die Nachwuchspiloten die Strecken in Monza - wo unmittelbar vor dem Saisonauftakt Testfahrten stattfanden - Silverstone, sowie der Circuit Paul Ricard im Süden Frankreichs. Insgesamt werden die Piloten pro Rennwochenende auf etwa vier Stunden Fahrzeit kommen. Am Freitag stimmen sie sich jeweils mit zwei 40-minütigen Trainings ein, ehe in zwei Mal 20 Minuten Qualifying die Startpositionen ermittelt werden. Die Rennen selbst, von denen zwei am Samstag und eines am Sonntag ausgetragen werden, dauern je 35 Minuten. Je zwei Testtage vor der Saison in Barcelona und Monza ermöglichten es den jungen Fahrern bereits, sich auf die neue Herausforderung einzustimmen, ehe es am kommenden Freitag erstmals ernst wird.