Viel Zeit, um seinen ersten Triumph in der Formel-3-Euroserie zu genießen, hatte Nürburgring-Sieger Pascal Wehrlein nicht. Bereits heute reist der Förderpilot von ADAC Stiftung Sport und der Post Speed Academy ins holländischen Zandvoort, wo am Wochenende der nächste Showdown in der immer dramatischer werdenden Euroserie über die Bühne geht.

"Der erste Sieg war etwas Besonderes, ist aber abgehakt. Wir müssen uns jetzt wieder voll konzentrieren, weil wir weitere Erfolge einfahren wollen", bleibt der 17-jährige Worndorfer bescheiden und fokussiert.

Was den Piloten des Berliner Rennstalls Mücke Motorsport, der in der Gesamtwertung nur noch zwölf Punkte hinter Leader Daniel Juncadella liegt, optimistisch stimmt: "Wir fahren im Gegensatz zum Masters im Juli diesmal auf Hankook-Reifen, das kommt uns entgegen. Beim Rennen im Juli war Platz fünf das Optimum."

Der Grundstein für anvisierte Podiumsplätze wird auf dem Dünenkurs das Qualifying am Freitag sein. "Es ist auf der Strecke kaum möglich zu überholen, daher müssen wir schon im Training hellwach sein", weiß Pascal, über den in dieser Woche eine Welle von Glückwünschen zu seinem ersten Sieg schwappte. "Es war schon krass. SMS, E-Mails, Anrufe. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir die Daumen drücken."

Leichte Probleme hat Wehrlein noch mit seinen Handflächen, an denen sich durch die enormen Belastungen am Nürburgring schmerzhafte Blasen gebildet hatten. Mit Spezialsalben und Blasenpflaster hofft Pascal wieder halbwegs schmerzfrei fahren zu können.

Neun Rennen sind in der Meisterschaft noch zu absolvieren und wie es derzeit aussieht, wird es zu einem packenden Fotofinish um den Titel kommen. "Es wird ganz eng werden. Ich hoffe auf faire Rennen, denn zuletzt waren einige Fahrer schon über der Grenze und sollten sich etwas zurücknehmen", spielt Wehrlein auf die turbulente Startphase zuletzt in der Eifel an. Eigene Titelchancen sind für Wehrlein kein Thema: "Ich will nur in jedem Rennen einen möglichst guten Job machen. Was dann dabei herauskommt, werden wir beim Finale in Hockenheim sehen."