Daniel Juncadella triumphierte in der hart umkämpften 58. Auflage des Großen Preises von Macau und sicherte sich mit dem Sieg beim wohl prestigeträchtigsten Nachwuchsrennen im Formelsport einen Platz in den Motorsport-Geschichtsbüchern. Nach der Zieldurchfahrt war der 20-Jährige bei seinem zweiten Auftritt zwischen den Häuserschluchten wohl selbst am meisten von seinem Sieg überrascht. "Ich hatte ziemlich viel Glück mit dem Safety Car und habe wirklich nicht erwartet zu gewinnen", meinte der sprachlose Spanier nach seinem Triumph.

"Dieses Gefühl ist einfach unglaublich. Ich kann es immer noch nicht fassen" jubelte Juncadella. Der Prema-Powerteam-Pilot hatte in der zehnten Runde von einer Safety-Car-Phase profitieren und sich beim Re-Start vor den Führenden Marco Wittmann setzen können - dicht dahinter folgte Felipe Nasr. Sein Sieg vor dem letztgenannten Brasilianer war dann in trockenen Tüchern, als das Safety Car nach einem heftigen Unfall von Kevin Magnussen auf der vorletzten Runde erneut auf die Strecke kam und das Rennen nicht noch einmal aufgenommen werden konnte.

Fast in der Mauer gelandet

Daniel Juncadella war in Macau am Ende nicht mehr zu schlagen, Foto: F3 Euro Series
Daniel Juncadella war in Macau am Ende nicht mehr zu schlagen, Foto: F3 Euro Series

"Ich denke, der Schlüssel zum Sieg war das, was mir jemand vor dem Start geraten hat: Man müsse sich in der ersten Runde einfach nur aus allem Ärger heraushalten - also habe ich das gemacht", verriet Juncadella nach dem Rennen. "Gestern dachte ich noch, es sei besser gleich zu Beginn anzugreifen, aber sich hier in den haarigen Momenten zurückzuhalten, war letztendlich das beste Erfolgsrezept. Als zum zweiten Mal das Safety Car auf die Strecke kam und ich Zweiter war, wusste ich, dass ich eine Chance hatte", sagte der Prema-Fahrer.

"Meine Höchstgeschwindigkeit war wirklich gut und so konnte ich Marco überholen. Ich musste mich aber wirklich sehr konzentrieren, als ich ihn ausgebremst habe - fast wäre ich in der Mauer gelandet", beschrieb Juncadella die rennentscheidenden Szenen. "Ich kann noch gar nicht glauben, wie glücklich ich bin, dieses Rennen gewonnen zu haben", strahlte der Spanier, der auch eingestand, vor Nervosität im Auto den ein oder anderen Fahrfehler gemacht zu haben. Er habe daher Glück gehabt, dass Yuhi Sekiguchi die Verfolgergruppe zu diesem Zeitpunkt etwas aufgehalten habe.

"Ich habe dann im zweiten Sektor wirklich Gas gegeben, aber trotzdem so viele Fehler gemacht, weil ich im Auto ehrlichgesagt gezittert habe", gab der 20-Jährige zu. "Ich habe dann versucht ruhig zu bleiben und mich darauf zu konzentrieren, weiter zu pushen, damit Felipe nicht nahe genug heran und in meinen Windschatten kommen würde", so Juncadella, der erklärte: "Schließlich kam das Safety Car auf die Strecke und alles war vorbei. Ich habe noch nie im meinem Leben so viel geweint wie auf dieser einen letzten Runde hinter dem Safety Car."