Der Franzose Jim Pla hat das zweite Rennen der Formel 3 Euro Serie in Oschersleben gewonnen. Der ART-Pilot fuhr in den 29 Rennrunden von der neunten Startposition bis an die Spitze nach vorne und holte seinen ersten Sieg vor Marco Wittmann und Nicolas Marroc.

Die Startphase des zweiten Rennens hatte es in sich. Ganz vorne verteidigte Carlos Muñoz die Führung, dahinter reihte sich Wittmann ein. Roberto Merhi verpasste dagegen den Bremspunkt in die erste Kurve und drehte eine Runde durch das Kiesbett, während wenige Meter weiter Alexander Sims und Meister Edoardo Mortara kollidierten. Sims konnte das Rennen als Vorletzter wieder aufnehmen, Mortara musste seinen Boliden dagegen abstellen.

Marco Wittmann ist der Vize-Meisterschaft wieder einen Schritt näher, Foto: F3 EuroSeries
Marco Wittmann ist der Vize-Meisterschaft wieder einen Schritt näher, Foto: F3 EuroSeries

Am meisten schien Samstags-Sieger Valtteri Bottas von den Geschehnissen profitiert zu haben. Der Finne lag nach einer Runde schon wieder auf der dritten Position, wurde dann aber von Antonio Felix-da-Costa angegriffen, wieder kam es zu einer Berührung in der ersten Kurve. Beide Piloten fielen weit zurück, Bottas kassierte sogar noch eine Durchfahrtsstrafe.

An der Spitze blieben Wittmann und der neue Dritte, Jim Pla, in unmittelbaren Kontakt zu Spitzenreiter Muñoz. Während Wittmann seinen Platz gegen Rennmitte an Pla abgeben musste, sorgte man außerhalb der Punkteränge für deutlich mehr Action: Ausgerechnet beim Heimspiel der Motopark Academy kollidierte Felix-da-Costa mit seinem Teamkollegen Matias Laine - das Aus für Beide.

Muñoz verschenkt den sicheren Sieg

In der drittletzten Runde erlaubte sich Muñoz dann den nötigen Fehler, um Jim Pla den Weg zum Sieg zu ebnen. Auch die Piloten dahinter rückten eine Position auf, denn der Kolumbianer fiel bis auf die zehnte Position zurück. So kam Nicolas Marroc auf das Podium und Laurens Vanthoor, Renger van der Zande und Daniel Juncadella in die Punkteränge.

"Als noch fünf Runden zu fahren waren wusste ich, dass ich nur eine Chance habe wenn Carlos einen Fehler macht", erläuterte Pla die Schlussphase. "Vor dem Rennen habe ich gar nicht erwartet zu gewinnen, aber nach dem Start war ich Vierter. Dann dachte ich an das Podium, aber es lief noch besser. Als Carlos den Fehler gemacht hat, war ich wirklich überrascht von allem."

Auch Marco Wittmann konnte sich mit Platz zwei über ein versöhnliches Ende eines schwierigen Wochenendes freuen: "Wir haben den besten Job gemacht, den wir heute machen konnten. Als Jim noch hinter mir war, war er deutlich schneller und konnte mich vor der ersten Kurve angreifen. Ich habe ihn passieren lassen, denn ein Unfall hätte mir auch nicht geholfen. Für den Sieg waren wir zu langsam."