Der schnellste Fahrer des Tages war nach dem zehnten Saisonrennen der Formel 3 Euro Serie richtig sauer. Stefano Coletti überquerte die Ziellinie zwar als Erster, aber nicht als Sieger - wie 20 andere Piloten bekam der Monegasse eine 30-Sekunden-Strafe aufgebrummt und verlor damit den Sieg an Christian Vietoris, der auch Minuten nach dem Rennen noch sichtlich überrascht war. Mika Mäki, der Dritter statt Zweiter wurde, zeigte sich auf der offiziellen Pressekonferenz beinahe sprachlos.

"Sie haben mir gesagt, dass ich bei Gelb schnelle Runden gefahren bin, aber meiner Meinung nach ist das falsch", beschwerte sich Coletti über die Entscheidung der Rennleitung. "Ich habe nicht gepusht und man sieht an meiner Zeit, dass ich im ersten Sektor nicht schneller war." Nun will sein Team weitere Gespräche führen und unter Umständen ein Protest gegen die Wertung einlegen. "Ich fühle mich unfair behandelt", sagte Coletti, dem es nicht um den einen Punkt geht, den Platz eins und zwei trennt. "Es geht um den Sieg. Ich wollte hier gewinnen, denn wir haben das ganze Wochenende gut gearbeitet."

Mäki akzeptiert die Entscheidung der Kommissare, Foto: F3 EuroSeries
Mäki akzeptiert die Entscheidung der Kommissare, Foto: F3 EuroSeries

"Ich habe nicht viel dazu zu sagen, die Entscheidung wurde von den Kommissaren getroffen", berichtete Mika Mäki, der immerhin auf dem Siegerpodest ausharrte, während Coletti den schnellen Rückzug suchte. Immerhin äußerste sich der Finne noch zu den Geschehnissen auf der Strecke, wo er heute deutlich langsamer war als Coletti und bis ins Ziel beinahe zehn Sekunden verlor. "Ich musste hart kämpfen, um das Auto auf der Strecke und die anderen hinter mir zu halten."

Während die meisten anderen Fahrer enttäuscht oder sauer waren, freute sich Sieger Christian Vietoris. "Es war ein unverhoffter Sieg, denn ich ging Platz fünf in das Rennen und hatte nur das Ziel, Punkte zu holen", so der Gerolsteiner. "Es gab eine lange Gelbphase, ich habe mich daran gehalten, nur die anderen sind schnelle Runden gefahren. Deshalb bin ich Erster und ziemlich glücklich. Es tut mir leid für die anderen Jungs, aber am Ende habe ich sechs Punkte geholt und das ist das Wichtigste für mich."

Bei seinem Heimspiel auf dem Nürburgring will der Mücke-Pilot weiter angreifen und den Abstand auf Tabellenführer Bianchi verkürzen. "In der Meisterschaft ist für mich noch nichts verloren, wir haben nicht auf und pushen weiter. Es ist nichts unmöglich, denn nun komme meine Lieblingsstrecken. Auf dem Nürburgring habe ich meine erste Pole-Position geholt."