In der Formel 3 EuroSerie könnte es spannender nicht zugehen - vor dem Rennen in Brands Hatch liegen die ersten drei Fahrer der Gesamtwertung nur vier Punkte auseinander. Als Tabellenführer kommt der Italiener Edoardo Mortara auf die Insel, doch zuletzt zeigte der Signature-Pilot eine absteigende Formkurve. Besser in Fahrt sind momentan Nico Hülkenberg und Mika Mäki, die in Brand Hatch den ersten Platz in der Gesamtwertung übernehmen wollen. Noch in Schlagdistanz befinden sich Renger van der Zande und Jules Bianchi - vor allem letzterer will die guten Leistungen des Formel 3-Masters auch in der EuroSerie bestätigen.

Auch wenn sein Vorsprung bis auf ein Minimum geschrumpft ist, blickt Mortara dem anstehenden Wochenende positiv entgegen: "Im vergangenen Jahr hatte ich dort ein sehr gutes Wochenende. Von der Pole-Position aus habe ich meinen ersten Formel-3-Sieg eingefahren", berichtet der 21-Jährige. "Ich mag den Kurs, besonders die erste Kurve ist eine echte Mutpassage. Jedoch ist es fast unmöglich, zu überholen. Daher ist das Qualifying sehr wichtig. Nur wer dann schon vorn dabei ist, hat eine Chance auf ein gutes Rennergebnis. Ich denke, der Kurs kommt uns entgegen. Ich möchte so viele Punkte wie möglich sammeln und am liebsten meine Führung in der Meisterschaft verteidigen."

Anders als Hülkenberg, Mortara und Co starten die Rookies aus dem Rennstall von Peter Mücke, darunter Mäki und Christian Vietoris, zum ersten Mal auf der 1,929 Kilometer langen Strecke. "Der Speed war bei allen auf dem Nürburgring da, um Platzierungen auf dem Podest oder in dessen Nähe zu erreichen. Aber unsere drei Rookies hatten allerhand Pech, waren unverschuldet in Unfälle verwickelt. Ich denke, sie werden in Brands Hatch eine gute Rolle spielen", sagt ihr Teamchef.

Im Gegensatz zu den Mücke-Junioren ist Jon Lancaster bestens mit der Strecke südlich von London vertraut. "Ich bin 2006 eines meiner ersten Autorennen auf dem Indy-Kurs von Brands Hatch gefahren, deshalb habe ich besondere Erinnerungen daran", so Lancaster, der sich am liebsten die Pole und den damit fast verbundenen Sieg holen würde. "Im vergangenen Jahr im Formel Renault Eurocup gelang mir beim Heimspiel in Donington auch die erste Pole der Saison - hoffentlich ein gutes Omen." Sollte im die Trainingsbestzeit tatsächlich gelingen, stehen seine Chancen auf den Sieg gut - bei den bisherigen vier Rennen startete der spätere Sieger drei Mal vom ersten Startplatz, Überholmanöver nach der ersten Runde sind Mangelware...