Starker Saisonstart für Maximilian Günther in der FIA Formel-3-Europameisterschaft 2017. Bei wechselhaften, typisch britischen Wetterbedingungen erzielte der amtierende Formel 3 Vize-Europameister in Silverstone eine Podestplatzierung gleich im ersten Rennen. Mit Platz drei sowie zwei weiteren vierten Plätzen belegt Günther nach dem Auftaktwochenende in der stärksten Formel-Nachwuchsserie der Welt den vierten Gesamtrang.

Das zweite Rennwochenende steigt vom 29. bis 30. April auf dem italienischen Formel-1-Kurs von Monza. In der darauffolgenden Woche reist Günther mit dem Mercedes-AMG Motorsport DTM Team zum Saisonauftakt der international populären Tourenwagenserie nach Hockenheim.

Max, ein Podestplatz zum Saisonauftakt. Bist du zufrieden mit dem Start in die neue Saison?
Maximilian Günther: Die Punkteausbeute am ersten Rennwochenende war gut. Es war allerdings nicht ganz einfach. Gerade in den Trainings hat man gemerkt, dass die Briten einen leichten Vorteil auf ihrer Heimstrecke hatten. Aber das gleicht sich im Laufe der Saison sicherlich wieder aus. Schließlich fahren wir auch auf dem Nürburgring und in Hockenheim - meine Heimstrecken, die ich in- und auswendig kenne. Wir konnten uns in den Trainings Stück für Stück verbessern, nachdem die Balance zu Beginn nicht optimal gewesen war. Das Podium im ersten Rennen war eine schöne Belohnung.

Die Bedingungen auf dem Weg zum Podestplatz waren knifflig...
Maximilian Günther: Am Anfang war es nass, deswegen sind wir hinter dem Safety Car gestartet. Es ging vor allem in der Startphase darum, auf der Strecke zu bleiben. Dennoch habe ich gepusht, um an meinem Teamkollegen vorbeizukommen. Die Verhältnisse waren so schwierig, dass ich versucht habe, so schnell wie möglich und gleichzeitig so sicher wie nötig zu fahren. Gerade bei solchen Bedingungen kann viel passieren. Da gilt es umso mehr, Punkte einzufahren.

Sogar Platz zwei wäre durchaus drin gewesen, oder?
Maximilian Günther: Nach einem Unfall kam das Safety Car erneut auf die Strecke. Nachdem wir die Info über Boxenfunk bekommen haben und ich vom Gas ging, zog plötzlich mein Hintermann an mir vorbei. Im Nachhinein hatte er Glück, denn aus irgendeinem Grund haben die Streckenposten an dieser Stelle keine Safety-Car-Tafeln herausgehalten. Sonst wäre er wohl bestraft worden. Ich konnte dem Führungsduo folgen und sogar die eine oder andere Attacke setzen. Aber in Silverstone ist es erfahrungsgemäß nicht leicht, zu überholen. Platz drei war unter diesen Bedingungen das Maximum und ein guter Einstand in die Saison.

Im zweiten und dritten Rennen gelang dir jeweils ein Mega-Start, und du bist zweimal Vierter geworden. Wäre mehr möglich gewesen?
Maximilian Günther: Der Start zum zweiten Rennen war sehr schwierig. Die rechte Hälfte der Strecke war noch komplett nass. Das war sehr ärgerlich, denn der Asphalt war sonst überall bereits trocken. Ich habe eigentlich damit gerechnet, fünf, sechs Plätze zu verlieren. Bei den Bedingungen gelang mir ein Hammer-Start. Ich war wesentlich schneller als mein Vordermann und habe in den ersten paar Runden versucht, an ihm vorbeizukommen. Er hat allerdings immer wieder zugemacht und es gab keine Chance, vorbeizuziehen. Im letzten Rennen gelang mir wieder ein perfekter Start und ich verbesserte mich um eine Position auf Rang drei. Im Gegensatz zu den Fahrern um mich herum hatte ich aber keinen frischen Reifensatz mehr zur Verfügung. Daher fiel das Grip-Niveau von Runde zu Runde. Der Fahrer hinter mir konnte dadurch aufholen. Ich gab alles, aber er war mit neuen Reifen klar im Vorteil. Deswegen konzentrierte ich mich darauf, den vierten Platz zu verwalten.

Maximilian Günther mit Podestplatz beim Saionaufakt in Silverstone, Foto: Prema Powerteam/Suer
Maximilian Günther mit Podestplatz beim Saionaufakt in Silverstone, Foto: Prema Powerteam/Suer

In zwei Wochen geht es zum zweiten Rennwochenende in Monza. Was erwartest du auf der italienischen Traditionsstrecke?
Maximilian Günther: Monza ist ohne jeden Zweifel eine Hammer-Strecke. Du schraubst alles an Downforce herunter, was möglich ist. Die Kurven sind mit dem geringen Abtrieb nicht so einfach zu fahren. Das Feld wird dort näher zusammenrücken und Windschattenfahren wird einen großen Einfluss auf das Ergebnis nehmen, Rad-an-Rad-Duelle inklusive. Die Strecke sieht auf dem Papier einfach aus. Aber jede einzelne Kurve muss perfekt passen. Monza ist eine riesige Herausforderung und macht unglaublich viel Spaß. Zudem steigt dort das Heimrennen unserer Prema-Jungs, deswegen bin ich extra motiviert, Top-Ergebnisse abzuliefern.