Auf der 5,901 Kilometer langen Formel-1-Strecke von Silverstone sorgte Joel Eriksson (Motopark) für den ersten Saisonsieg des Teams Motopark in der FIA Formel-3-Europameisterschaft. Das entscheidende Überholmanöver machte der Schwede bereits in der ersten Runde, als er den Briten Callum Ilott (Prema Powerteam) auf den zweiten Platz verwies. Als Dritter sah Jake Hughes (Hitech Grand Prix) die Zielflagge. Somit standen nach zwei Saisonrennen der FIA Formel-3-EM bereits Fahrer von vier verschiedenen Teams auf dem Siegertreppchen.

Mick Schumacher (Prema Powerteam) freute sich über den Pokal für den besten Rookie. In der Fahrerwertung führt Sieger Eriksson vor Jake Dennis (Carlin) und Lando Norris (Carlin), in der Rookiewertung liegen Schumacher und Norris punktgleich an der Spitze des Klassements.

Der Brite Callum Ilott ging von der Pole-Position ins Rennen und setzte sich am Start in Führung. Lando Norris startete neben ihm auf der feuchten Seite der Strecke schwächer und verlor einige Positionen. Doch Ilott konnte die Spitze nicht lange behalten; schon im ersten Umlauf griff Joel Eriksson ihn an und zog am Prema-Piloten vorbei. Der Schwede, der im vergangenen Jahr die Rookiewertung der FIA Formel-3-Europameisterschaft für sich entschied, setzte sich sofort von seinen Verfolgern ab und feierte einen sicheren Sieg.

Auch Ilott und Hughes brachten ihre Positionen zwei und drei letztendlich sicher ins Ziel. Maximilian Günther (Prema Powerteam) hingegen musste seinen vierten Rang im Laufe des Rennens immer wieder gegen Jake Dennis verteidigen, was dem Vize-Europameister des Vorjahres auch gelungen ist. Als Sechster und bester Rookie wurde Mick Schumacher abgewinkt. Der Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher setzte sich im Duell gegen Lando Norris durch und durfte sich bei seinem zweiten Auftritt in der FIA Formel-3-EM zum ersten Mal als bester Rookie feiern lassen. Norris hingegen verlor die siebte Position in der Schlussphase des Rennens noch an Guanyu Zhou (Prema Powerteam) und auch Jehan Daruvala (Carlin) zog noch am Sieger des Vortages vorbei. Harrison Newey (Van Amersfoort Racing) belegte nach 19 Rennrunden den zehnten Platz.

Stimmen zum zweiten Lauf in Silverstone

Joel Eriksson (Motopark): "Mein Start war gut, aber ich hatte auch Glück, dass ich auf der trockenen Seite losgefahren bin. Gestern wollte ich nicht zu viel Risiko eingehen und einfach Punkte holen. Heute hingegen war mein Plan, weiter vorne zu landen. Nachdem ich Callum am Start nicht überholen konnte, musste ich mir eine andere Strategie zurechtlegen. Ich bin gut aus Kurve vier herausgekommen und konnte ihn so in Kurve sechs überholen – auch wenn das Überholmanöver sehr eng war. Mein Auto war sehr gut; ich denke, dass ich vor allem in der Anfangsphase der Schnellste auf der Strecke war. Diesen Vorteil habe ich genutzt, mir sofort einen Vorsprung aufgebaut und diesen bis zum Ziel auch kontrolliert. Der Sieg ist klasse, zumal mein Ziel ist, dieses Jahr den Titel zu gewinnen. Dies wird allerdings nicht einfach werden, denn das Feld ist stärker als noch im vergangenen Jahr."

Callum Ilott (Prema Powerteam): "Es ist immer schön, beim Heimrennen auf dem Podium zu stehen. Zu Beginn des Rennens war Joel einfach schneller. Ich hatte aber auch Probleme, meine Reifen auf die richtige Betriebstemperatur zu bringen. Nach den ersten zwei Runden wurde es besser, Joel war dann aber schon weg. Nachdem ich gestern ausgeschieden bin, sind die Punkte für den zweiten Platz nun wichtig."

Jake Hughes (Hitech Grand Prix): "An diesem Wochenende haben wir vor allem in den schnellen Passagen ein paar Probleme. Im Rennen baute vor allem mein linker Vorderreifen stark ab, so dass ich das Tempo von Joel und Callum vor mir nicht mitgehen konnte. In den ersten Runden musste ich mich zudem gegen Maximilian Günther verteidigen, so dass die Lücke nach vorne auch deshalb größer wurde. Generell ist ein Podestplatz beim Heimspiel vom Team und von mir natürlich ein schönes Ergebnis, darauf können wir nun aufbauen."