Nachdem die ersten beiden Läufe der FIA Formel-3-Europameisterschaft auf dem 4,381 Kilometer langen Hungaroring noch auf trockener Piste ausgetragen wurden, mussten sich die Nachwuchspiloten im dritten Rennen des Wochenendes auf Regen einstellen. Am besten gelang dies dem britischen Rookie Ben Barnicoat (HitechGP), der seinen ersten Triumph in der FIA Formel-3-Europameisterschaft feierte. Er ist somit der fünfte Sieger im sechsten Saisonrennen. Joel Eriksson (Motopark) machte den Doppelsieg der Rookies mit seinem zweiten Platz perfekt. Bester etablierter Fahrer war Lance Stroll (Prema Powerteam), der als Dritter abgewinkt wurde. In der Gesamtwertung kletterte der Kanadier auf den zweiten Platz hinter Maximilian Günther (Prema Powerteam, der nach einem Unfall mit George Russell (HitechGP) vorzeitig ausschied.

Wegen des Regens wurde das Rennen hinter dem Safety Car gestartet. Maximilian Günther hatte die Pole-Position inne und konnte diese nach der in Runde drei erfolgten Rennfreigabe in die Führung umwandeln. In Umlauf sechs griff George Russell ihn an, beide kollidierten und schieden aus. So erbte Ben Barnicoat den ersten Platz, den er auf dem teils sehr rutschigen neuen Asphalt des regennassen Hungarorings sicher ins Ziel brachte.

Ben Barnicoat am Ziel: Der HitechGP-Pilot siegte in Ungarn, Foto: FIA F3
Ben Barnicoat am Ziel: Der HitechGP-Pilot siegte in Ungarn, Foto: FIA F3

Auf Rang zwei und drei wurden nach der Kollision von Günther und Russell Joel Eriksson und Guanyu Zhou (Motopark) notiert. Doch der Chinese konnte dem Druck von Lance Stroll nicht lange standhalten, musste ihn in Umlauf neun ziehen lassen und sah die Zielflagge letztendlich als Vierter hinter dem Prema-Piloten. Zhous Teamkollege Sérgio Sette Câmara (Motopark) wurde als Sechster abgewinkt, nachdem er aufgrund eines Ausrutschers in der Anfangsphase einige Positionen verloren hatte.

Callum Ilott (Van Amersfoort Racing) und Pedro Piquet (Van Amersfoort Racing) lieferten sich über viele Runden einen spannenden Kampf, in dem sich schließlich der Brite durchsetzte und den Sohn des dreifachen Formel-1-Weltmeisters Nelson Piquet auf Rang sieben verwies. Für den Brasilianer waren es die ersten Punkte in der FIA Formel-3-Europameisterschaft. Niko Kari (Motopark), Nick Cassidy (Prema Powerteam), der sich in Runde drei einen Dreher erlaubte, und Harrison Newey (Van Amersfoort Racing) komplettierten die Top Ten.

Die Stimmen der Top-3

Ben Barnicoat (HitechGP): "Es war ein phantastisches Rennen und ich freue mich riesig über meinen ersten Sieg in der FIA Formel-3-Europameisterschaft. Nachdem das Rennen freigegeben wurde, konnte ich einen Fehler von Nick Cassidy nutzen und ihn überholen. Dann bin ich noch an Guanyu Zhou vorbeifahren und war Dritter – bis Maximilian Günther und George Russell vor mir plötzlich kollidierten. Die Wetterbedingungen waren extrem schwierig, es war glatt und teilweise konnte man in der Gischt der Vorderleute kaum etwas sehen."

Joel Eriksson (Motopark): "Das Rennen war ziemlich gut. Mein Start war in Ordnung, ich konnte von Kollisionen vor mir profitieren und am Ende den zweiten Platz ins Ziel bringen. In der Anfangsphase hatte ich etwas Glück, denn fast hätte ich Lance Strolls Auto touchiert. Mit meinem Podestplatz bin ich sehr zufrieden."

Lance Stroll (Prema Powerteam): "Zuerst einmal Glückwunsch an Ben zu seinem ersten Sieg in seinem erst sechsten Formel-3-Rennen. Das Rennen war nicht einfach, denn die Strecke war extrem rutschig. Allerdings war das für mich auch ein kleiner Vorteil, denn so konnte ich von Startplatz acht wahrscheinlich mehr Plätze gewinnen als in einem trockenen Rennen. Ich denke, das Wichtigste war, das Auto auf der Strecke zu halten und nicht zu viel zu riskieren. Das ist mir gelungen und so habe ich doch noch einen guten Abschluss eines Wochenendes gefunden, an dem wir einige Probleme hatten. Ich freue mich auch, dass ich den Abstand auf den in der Fahrerwertung führenden Maximilian Günther reduzieren konnte und dort gut im Rennen liege."