Das erste Rennen der FIA Formel-3-Europameisterschaft auf dem 4,381 Kilometer langen Hungaroring endete mit einer Überraschung: Alle drei Plätze auf dem Siegertreppchen wurden von Rookies besetzt. Der Este Ralf Aron (Prema Powerteam) feierte seinen ersten Sieg in der FIA Formel-3-Europameisterschaft vor dem Finnen Niko Kari (Motopark) und Joel Eriksson (Motopark) aus Schweden. In einem spannenden Rennen mit vielen Positionskämpfen und Überholmanövern schied Tabellenführer Nick Cassidy (Prema Powerteam) vorzeitig aus, konnte Platz eins in der Fahrerwertung der FIA Formel-3-Europameisterschaft aber verteidigen.

Der von der Pole-Position ins Rennen gegangene Maximilian Günther (Prema Powerteam) verlor die Führung bereits am Start, als George Russell (HitechGP) sich vor ihn setzte. Auch Ralf Aron und Lance Stroll (Prema Powerteam) überholten den Deutschen im Laufe der ersten Runde, so dass Günther nach Umlauf eins nur noch als Vierter notiert wurde. Es folgte eine kurze Safety-Car-Phase, nachdem Callum Ilott (Van Amersfoort Racing) aufgrund einer Kollision mit Ben Barnicoat (HitechGP) ausschied.

Nach dem Restart dauerte es nicht lange, dann fand sich der führende Russell unter Druck seiner Verfolger wieder. Während Aron ihn attackierte, wuchs die Gruppe hinter ihm bis auf fünf Fahrer an. Im neunten Umlauf schließlich überholte Aron seinen Vordermann und war damit der erste Este, der ein Rennen der FIA Formel-3-Europameisterschaft anführte. Weil seine Rivalen deutlich länger benötigten, George Russell hinter sich zu lassen, konnte der neue Spitzenreiter seinen Vorsprung immer weiter vergrößern. Erst in Runde 15 fand Niko Kari den Weg vorbei an Russell und auch Eriksson überholte den Briten kurze Zeit später. Beide Motopark-Piloten machten fortan Jagd auf Aron, konnten den Premieren-Sieg des Rookies aber nicht mehr in Gefahr bringen.

Hinter Aron, Kari und Eriksson reihte sich mit Lance Stroll der erste erfahrene Formel-3-Pilot ein. Maximilian Günther sah die Zielflagge nach einem ereignisreichen Rennen vor den Toren von Budapest als Fünfter vor Alessio Lorandi (Carlin), Sérgio Sette Câmara (Motopark), Guanyu Zhou (Motopark), Ben Barnicoat (HitechGP) und Mikkel Jensen (kfzteile24 Mücke Motorsport).

Die Stimmen der Top-3

Ralf Aron (Prema Powerteam): "Dieses Rennen wurde über das Reifen-Management entschieden, man musste sehr gut auf seine Pneus aufpassen. George Russell hat vor allem zu Beginn alles gegeben und seine Reifen dabei wohl zu hart rangenommen. Als er dann einen Fehler machte, habe ich diesen genutzt und bin an ihm vorbeigefahren. Im Übrigen haben wir gezeigt, dass man hier entgegen der allgemeinen Meinung sehr wohl überholen kann, wenngleich es sicher nicht einfach ist."

Niko Kari (Motopark): "Ich bin mit meinem Rennen zufrieden. Zu Beginn habe ich versucht, meinen Vorderleuten zu folgen und dabei gleichzeitig meine Reifen zu schonen. Dies ist mir gelungen, so dass ich auch am Schluss noch gute Rundenzeiten fahren konnte. Über den zweiten Platz bin ich wirklich glücklich."

Joel Eriksson (Motopark): "Mein Plan war, meine Reifen während des Rennens nicht zu sehr zu beanspruchen. Am Anfang hatte ich noch ein paar Kämpfe mit den Prema-Fahrern und mit Niko, aber dann konnte ich mich auf das Schonen der Reifen konzentrieren. Deshalb ist mir in der Schlussphase sogar noch die schnellste Rennrunde gelungen und ich konnte auf Niko aufholen. Sein Vorsprung war im Endeffekt aber zu groß für mich, so dass ich das Ziel als Dritter erreichte."