Der 2,300 Kilometer lange Norisring empfing die Nachwuchspiloten der FIA Formel-3-Europameisterschaft am heutigen Vormittag mit Regen, doch Charles Leclerc (Van Amersfoort Racing) machte dies nichts aus. Der monegassische Rookie siegte unter schwierigen Witterungsbedingungen vor den Routiniers Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin) und Felix Rosenqvist (Prema Powerteam). Mit Saisonsieg Nummer vier baute Leclerc seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus, er hat nun einen Vorsprung von 39,5 Punkten auf den neuen Zweitplatzierten Felix Rosenqvist.

Wegen des Wetters wurde das Rennen aus Sicherheitsgründen hinter dem Safety Car gestartet. Die Freigabe erfolgte mit Beginn von Runde vier und der von der Pole-Positon ins Rennen gegangene Charles Leclerc behielt seine Führung. Hinter ihm überholte Alexander Albon (Signature) auf dem Weg zur ersten Kurve Maximilian Günther (kfzteile24 Mücke Motorsport) und übernahm so den zweiten Rang. Nach einigen Runden entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Günther, Antonio Giovinazzi und Felix Rosenqvist um die Positionen zwei, drei und vier. Charles Leclerc nutzte diesen und vergrößerte seinen Vorsprung an der Spitze auf über acht Sekunden.

Bereits im Laufe der ersten Runden wurden aufgrund des nassen Asphalts einige Ausrutscher und Dreher verzeichnet, doch zunächst wurde der Einsatz des Safety Cars nicht nötig. Das änderte sich in Runde 17, als Jake Dennis (Prema Powerteam), Santino Ferrucci (kfzteile24 Mücke Motorsport), Matt Solomon (Double R Racing) und Arjun Maini (Van Amersfoort Racing) nach eine Unfall ausschieden. Weil der Regen in der Folge nicht weniger wurde, wurde das Rennen aus Sicherheitsgründen hinter dem Führungsfahrzeug beendet. Charles Leclerc siegte vor Antonio Giovinazzi, Felix Rosenqvist, Maximilian Günther, Alexander Albon, Dorian Boccolacci (Signature), Gustavo Menezes (Jagonya Ayam with Carlin), Lance Stroll (Prema Powerteam), Markus Pommer (Motopark) und George Russell (Carlin).

Foto: FIA F3
Foto: FIA F3

Stimmen zum Rennen

Charles Leclerc (Van Amersfoort Racing): "Direkt nachdem das Rennen freigegeben wurde, konnte Alex hinter mir Maxi überholen. In der Folge machte er gleich Druck auf mich, bis ich ihn plötzlich nicht mehr im Rückspiegel gesehen habe. Ich denke, dass Alex einfach mehr Risiko gegangen ist als ich, denn ich wollte keinen Abflug riskieren. Dass das Rennen letztendlich hinter dem Safety Car beendet wurde, war eine gute Entscheidung. "

Antonio Giovinazzi (Jagonya Ayam with Carlin): "In diesem Regen war es ein hartes Rennen, denn man konnte kaum etwas sehen. Ich habe teilweise nicht einmal gesehen, mit wem ich gerade gekämpft habe. Zu Beginn der Safety-Car-Phase bin ich über den Frontflügel gefahren, den Jake Dennis kurz zuvor verloren hatte. Der Flügel steckte dann halb unter meinem Auto und ich habe alles versucht, ihn wieder loszuwerden. Über den zweiten Platz und meine Rückkehr auf das Podium freue ich mich."

Felix Rosenqvist (Prema Powerteam): "Das Rennen war nicht einfach, denn man konnte nichts sehen. Es ist kaum zu beschreiben, wie schwierig es auf der Strecke war. Deshalb war die Entscheidung, das Rennen hinter den Safety Car zu beenden, sicher die richtige. Ich war vor der Safety-Car-Phase noch mit Antonio und Maximilian im Kampf um den dritten Platz. Als ich jemanden überrundete, nutzte Antonio die Chance und überholte mich. Ich denke, unter diesen Bedingungen ist Platz drei ein durchaus gutes Resultat."