Max, nach dem Saisonfinale steht noch der Grand Prix von Macau als inoffizielles Formel-3-Weltfinale auf dem Programm. Was erwartest du von diesem Rennen?
Max Verstappen: Natürlich würde ich dieses Rennen gerne gewinnen - dafür werde ich alles tun. Die Strecke ist für mich aber komplettes Neuland. Ich weiß, dass das Risiko abzufliegen und das Auto kaputt zu machen, relativ groß ist. Daher wird es wichtig sein, die verfügbare Trainingszeit optimal zu nutzen. Da es in den vergangenen Wochen viel zu tun gab, bin ich nicht dazu gekommen, viele Macau-Runden im Simulator zu fahren. Es waren vielleicht gerade einmal 30 - aber ich weiß zumindest, wo es langgeht.

Welche Bedeutung hat dieses Rennen aus deiner Sicht?
Max Verstappen: Macau ist ein Klassiker des Motorsports. Es unterscheidet sich von den Rennen der Europameisterschaft in der Hinsicht, dass Macau als Einzelveranstaltung eine Momentaufnahme ist. Dort zählt nur der Sieg - während in der Europameisterschaft die Leistung über 33 Saisonrennen belohnt wird. Wenn man sieht, wer dort alles gewonnen hat, dann wird die Bedeutung des Rennens klar. Man kann es mit dem Zandvoort Masters vergleichen, das ich ihn diesem Jahr gewonnen habe. Macau wird also eine schöne Herausforderung für mich.

Liegen dir Straßenkurse?
Max Verstappen: Eigentlich schon. In Pau zum Beispiel habe ich durch Pech keine guten Ergebnisse herausfahren können, aber mein Speed war gut. Die Rennwochenenden auf dem Norisring sowie in Spa, bei denen ich jeweils alle drei Läufe gewonnen habe, zähle ich zu meinen besten in dieser Saison.

Max Verstappen hofft auf sein Stadtkurs-Talent, Foto: FIA F3
Max Verstappen hofft auf sein Stadtkurs-Talent, Foto: FIA F3

Wenn du auf deine Formel-3-Saison zurückblickst: Was sind die wichtigsten Erfahrungen, die du in diesem Jahr gesammelt hast?
Max Verstappen: Da gibt es einige Aspekte. Zunächst einmal die Rennerfahrung im Auto, das Einteilen der Reifen, das Verhalten in Positionskämpfen, was sich doch wesentlich vom Kartsport unterscheidet. Dazu kommen die Technik der Autos im Allgemeinen, die Datenanalyse und vor allem die Arbeit mit den Technikern und Ingenieuren. Außerdem war das Fahren mit Downforce neu für mich.

Welche Rolle spielen aus deiner Sicht die Motoren in der Formel 3?
Max Verstappen: Grundsätzlich möchte man als Rennfahrer natürlich die größtmögliche Power haben. Bei der Formel 3 sind dabei vor allem die Motorentechniker gefragt. Es gilt mit den Einschränkungen, die das Reglement vorgibt, eine möglichst gute Leistung aus dem Motor herauszuholen. Je stärker der Motor, desto mehr Anpressdruck kann man als Fahrer umsetzen. In dieser Hinsicht hat mich Volkswagen immer sehr gut unterstützt. Auch bei der Datenanalyse haben mir die Volkswagen Techniker unheimlich geholfen. Ich bin mir sicher, dass unser Motor auch für Macau optimal vorbereitet sein wird.