Hallo zusammen,

hinter mir liegen aufregende Tage und Wochen. Nach dem eher enttäuschenden Saisonstart der Formel-3-Europameisterschaft in Silverstone standen zuletzt die Rennen in Hockenheim und Pau auf dem Programm.

Nach Silverstone habe ich gemeinsam mit meinem Team Mücke Motorsport lange am Setup herumgetüftelt und wir haben es geschafft, den Wagen deutlich besser abzustimmen, was sich auch gleich in den Ergebnissen auf der Rennstrecke niedergeschlagen hat. Es ist toll zu sehen, dass die eingeschlagene Richtung stimmt.

Onkel Gerhard Berger gibt seinem Neffen die letzten Tipps, Foto: Formel 3 EM
Onkel Gerhard Berger gibt seinem Neffen die letzten Tipps, Foto: Formel 3 EM

In Hockenheim ist es mir gelungen, das erste der drei Rennen zu gewinnen und auch in den beiden anderen Läufen habe ich als Vierter wichtige Punkte gemacht. Der Siegerpokal wurde mir von meinem Onkel Gerhard Berger überreicht, der Vorsitzender der FIA Single Seater Commission ist - das war schon ein ganz besonderes Gefühl.

Gleich eine Woche darauf ging es weiter nach Frankreich, wo wir in Pau auf einem Stadtkurs unterwegs waren. Ich war zum ersten Mal auf dieser Strecke und muss sagen, dass es irrsinnig lässig war, zwischen den Leitplanken zu fahren. Für mich lief es zwar nicht ganz so erfolgreich wie in Hockenheim, aber als Zweiter habe ich wieder den Sprung auf das Podium geschafft und konnte den Aufwärtstrend bestätigen.

Herausforderung Back-to-Back

Für das Team war es ziemlich stressig, innerhalb weniger Tage von Deutschland nach Frankreich zu reisen - ein Back-to-Back-Wochenende ist eine unglaubliche logistische Herausforderung. Wir konnten zwischen den beiden Rennwochenenden auch nicht mehr viel am Setup verändern, dazu fehlte einfach die Zeit. Für die Teammitglieder war das zwar sicherlich eine mühsame Angelegenheit, aber für mich als Fahrer war es cool, denn am liebsten würde ich an jedem Wochenende im Cockpit sitzen.

Lucas Auer im Leitplankendschungel von Pau, Foto: FIA F3
Lucas Auer im Leitplankendschungel von Pau, Foto: FIA F3

In der Gesamtwertung habe ich mich inzwischen auf den dritten Gesamtrang nach vorne gekämpft. Esteban Ocon hat zwar schon einen ordentlichen Vorsprung, aber nach drei Rennwochenenden ist es noch zu früh, von einer Vorentscheidung zu sprechen. Die Top-5 haben auf alle Fälle noch Chancen auf den Titel. Wenn ich die Leistung konstant abrufen kann und weitere Rennen gewinne, werde ich bis zum Ende um die Meisterschaft fahren.

Nach einer kleinen Verschnaufpause geht es Anfang Juni auf dem Hungaroring weiter, wo die Formel 3 EM im Rahmen der DTM gastiert. Bei den Wintertestfahrten haben wir dort einen guten Eindruck hinterlassen, auch wenn man das nicht überbewerten darf. Daher rechne ich mir ganz gute Chancen aus, wieder ganz vorne mitzufahren.