Felix Rosenqvist gewann den ersten Lauf des Finalwochenendes der FIA Formel-3-Europameisterschaft. Der Kampf um den Titel des Europameisters zwischen Raffaele Marciello (Prema Powerteam) und dem Schweden ist damit weiterhin offen. Der Italiener, der die Gesamtwertung mit 38,5 Punkten Vorsprung anführt, wurde auf dem 4,574 Kilometer langen Hockenheimring Baden-Württemberg als Zweiter abgewinkt. Ihm reicht im zweiten Rennen am Nachmittag ein vierter Platz, um sich dem Titel zu holen. Rang drei ging bei seinem Heimspiel an Sven Müller (Van Amersfoort Racing). Für den Deutschen war es das beste Resultat der Saison; für sein niederländisches Team Van Amersfoort Racing sogar einen Premiere auf dem Siegerpodest der FIA Formel-3-Europameisterschaft.

Bereits am Start legte Felix Rosenqvist den Grundstein für seinen Triumph, als er aus der zweiten Startposition kommend den von der Pole-Position gestarteten Raffaele Marciello überholte. In den folgenden Runden setzte sich der Schwede immer mehr vom Schützling der Ferrari Driver Academy ab und feierte einen klaren Sieg. Marciello beendete das Rennen auf Rang zwei vor Sven Müller. Der Deutsche machte sich eine Rangelei der beiden Briten Harry Tincknell (Carlin) und Alex Lynn (Prema Powerteam) zu Nutze. Lynn griff seinen Landsmann Tincknell im Kampf um den dritten Platz in der Spitzkehre an, beide berührten sich und Müller zog an ihnen vorbei. Auch Antonio Giovinazzi (Double R Racing) profitierte von diesem Manöver und überholte Tincknell. Wenig später musste der Italiener jedoch wegen Missachtung des Track Limits in der ersten Kurve eine Durchfahrtsstrafe antreten. Er verlor seinen fünften Rang hinter Alex Lynn an Harry Tincknell.

Jordan King (Carlin), Luis Felipe Derani (Fortec Motorsports), Dennis van de Laar (Van Amersfoort Racing), Eddie Cheever (Prema Powerteam) und Tom Blomqvist (Eurointernational) komplettierten die Top Ten. GP2-Pilot Stefano Coletti (ma-con) schied bei seinem Formel-3-Comeback vorzeitig aus.

Stimmen zum Rennen

Felix Rosenqvist (kfzteile24 Mücke Motorsport)
"Mein Ziel war zunächst, einen guten Start zu absolvieren, was auch funktioniert hat. In den ersten Runden konnte Raffaele mir noch im Windschatten folgen, aber dann gelang es mir, einen Vorsprung herauszufahren. Dieser Sieg war wichtig, um meine Titelchancen zu erhalten. Mein Auto war toll, es war besser als im Qualifying und wurde im Laufe des Rennens sogar immer besser. Zu Beginn untersteuerte es noch und deshalb hatte ich mir auch eine Verwarnung wegen Überfahrens der weißen Linie in der ersten Kurve eingefangen. Aber als die Balance immer besser wurde, war die erste Kurve kein Problem mehr."

Raffaele Marciello (Prema Powerteam)
"Es war ein eher langweiliges Rennen, Felix war für mich heute einfach zu schnell. Aber Rang zwei ist auch gut, denn ich habe wieder viele Punkte sammeln können. Ich wollte mit Blick auf die Gesamtwertung keine riskanten Aktionen starten, sondern lieber die sicheren Punkte für den zweiten Rang mitnehmen."

Sven Müller (Van Amersfoort Racing)
"Ich bin wirklich glücklich, hier auf dem Podest zu stehen. Mein Start war gut, ich konnte gleich auf die vierte Position vorfahren. Später hatte ich etwas Glück, dass Harry Tincknell und Alex Lynn vor mir kollidierten. So konnte ich beide überholen und war dann Dritter. Für mich ist es ein gutes Ende der Saison. Ich fühle mich wohl in meinem Team und konnte von meinem schnellen Teamkollegen Dennis van de Laar schon einiges lernen."