Die Nachwuchspiloten der Formel 3 Europameisterschaft hätten sich beim ersten Rennen in Hockenheim sicherlich bessere Bedingungen gewünscht: Doch Regen machte es den Fahrern schwierig, ihre Autos überhaupt auf der Strecke zu halten. Raffaele Marciello gelang dies am besten - der Prema-Pilot sicherte sich einen ungefährdeten Start/Ziel-Sieg. Der Ferrari-Rookie fuhr sein eigenes Rennen an der Spitze und überquerte die Ziellinie mit 15 Sekunden Vorsprung auf Felix Serralles. Während sich Maricello sogar einen Dreher auf der nassen Strecke leisten konnte, lieferten sich Fortec-Youngster Serralles und Tom Blomqvist ein enges Duell um die weiteren Podiumsplätze; mit besserem Ausgang für Serralles, der in der ersten Runde von Startplatz fünf auf P2 vorpreschte.

Sven Müller jagte dem Top-Trio den Großteil des Rennens hinterher, musste sich am Ende jedoch mit dem vierten Platz zufrieden geben. Der ma-con Pilot profitierte von zwei Ausfällen vor ihm: Der von P2 gestartete Alex Lynn verlor in den Anfangsrunden die Kontrolle über sein Auto und fiel weit zurück. Gleiches galt für den Österreicher Lucas Auer, der sich vom dritten Startplatz in der ersten Runde drehte und ins Kiesbett rutschte. Müller gelang es in der siebten Runde, seinen Kontrahenten Harry Tincknell zu überholen, der die Ziellinie als Fünfter überquerte.

Hinter dem sechsplatzierten Joshua Hill fuhr Auer schließlich auf P7. Der Prema-Pilot legte nach seinem Ausrutscher eine starke Aufholjagd hin und kämpfte sich wieder nach vorn. Felix Rosenqvist, Will Buller und Gaststarter Daniil Kyvat komplettierten die Top-10.

Von Müller einmal abgesehen, schnitten seine deutschen Kollegen eher durchschnittlich ab: Lucas Wolf musste sich nach schwieriger Fahrt mit Drehern mit Platz 18 anfreunden, Andre Rudersdorf kam nicht über P25 hinaus. Im zweiten Rennen am Samstag startet der Gesamtführende Marciello erneut von der Pole.

Die Stimmen zum Rennen

Raffaele Marciello (Prema Powerteam)
Mir persönlich ist es egal, ob ich im Regen oder auf trockener Strecke fahre. Ich denke aber, dass unser Auto im Regen besonders gut ist. Ich hatte einen kritischen Moment, als ich mich in der ersten Kurve drehte. Dabei hatte ich Glück, nicht die Mauer zu treffen und ohne Probleme weiterfahren zu können. Ich habe jetzt zwar einen guten Vorsprung in der Gesamtwertung, aber die Saison ist noch lang und es ist noch lange nichts entschieden.

Félix Serrallés (Fortec Motorsports)
Es war ein gutes Rennen und ich bin sehr glücklich über meinen ersten Podestplatz in diesem Jahr. Ich denke, dass wir als neues Team in der Serie erst einmal die Reifen kennenlernen mussten. Nun geht die Entwicklung eindeutig in die richtige Richtung. Trotzdem war Raffaele an diesem Tag viel zu schnell für mich.

Tom Blomqvist (Eurointernational)
Über den dritten Platz bin ich happy. Ich hatte natürlich auch etwas Glück, dass sich in der ersten Runde gleich zwei Fahrer vor mir drehten. Danach war ich glaube ich minimal schneller als Félix, aber ich habe keinen Weg an ihm vorbei gefunden.