Formel-3-Aufsteiger Lucas Wolf konnte trotz der für die Teilnehmer der F3 Euroserie unbekannten Cooper-Reifen und schwierigen Witterungsbedingungen am Samstag mit einer tollen Leistung überzeugen.

Der Mörlenbacher fand sich in den beiden freien Trainings mit den Positionen 19 und 17 schnell zurecht und entschied sich zusammen mit seinem Team URD Rennsport fürs Zeittraining nur einen der beiden zur Verfügung stehenden Reifensätze zu nutzen. "Ich wollte einen neuen Satz für ein Rennen sparen. Deshalb stand ich die ersten zehn Minuten in der Box, aber leider hatte ich dann Pech. Ich steckte im Verkehr fest, wurde von gelben Flaggen gebremst und konnte auch keinen Windschatten finden. Aber dennoch würde ich diese Strategie beim nächsten Mal wieder so machen, denn wenn sie aufgehen würde, hätte ich nur Vorteile." Am Ende sprangen schließlich die Positionen 24 und 23 (zweitschnellste Rundenzeit im Zeittraining) für den Deutsche Post - Speed Academy Förderpiloten heraus.

Bei sommerlich heißen Temperaturen fand der erste Lauf statt, den Lucas Wolf im Top Feld der europäischen Formel-3-Elite auf dem 20. Rang beendete. "Zu Beginn lief es gut und meine Rundenzeiten waren in Ordnung." Zu diesem Zeitpunkt war der URD-Pilot bereits 18. mit Tendenz nach vorne. "Gegen Ende des Rennens bauten meine Hinterreifen allerdings stark ab und ich hatte auch Bremsprobleme. Ich konnte deshalb nicht mehr mit meinen Vorderleuten mithalten. Außerdem habe ich mich einmal verbremst und als Andrea Roda mich überholte, musste ich durchs Gras neben der Strecke ausweichen."

Starker Regen machte die Austragung des zweiten Rennens unmöglich. Für den dritten Lauf am darauffolgenden Tag war erneut Regen angesagt. Im Rahmen des legendären 24h-Rennens von Spa sollte nun die Stunde des ehrgeizigen Youngsters schlagen.

Wolf machte gleich beim Start eine Position gut und kämpfte sich im weiteren Rennverlauf gekonnt durchs Feld. Der Formel-3 Neueinsteiger beendete das Rennen schließlich auf der guten 13. Position. "Teilweise habe ich von Unfällen der anderen profitiert, teilweise habe ich aber auch aus eigener Kraft überholt. In der zweiten Rennhälfte begann meine Elektronik Probleme zu bereiten. Ab Runde fünf wurden keine Daten mehr aufgezeichnet. Ich hatte Glück, denn irgendwann wäre sicher auch mein Motor ausgegangen." So war Lucas vor allem glücklich: "Ich habe zehn Positionen gewinnen können und bin sehr gute Rundenzeiten gefahren. Ich bin wirklich happy und denke, dass ich an diesem Wochenende auch viel gelernt habe."

In der Gesamtwertung der FIA Formel-3-Europameisterschaft wird Lucas Wolf nach zwölf Rennen auf Rang elf geführt. Seinen nächsten Auftritt hat er im Rahmen der DTM in drei Wochen auf dem Nürburgring beim nächsten Saisonlauf der F3-Euroserie.