Der neue Meister Edoardo Mortara hat nach dem beinahe schwarzen Wochenende in Oschersleben beim Saisonfinale der Formel 3 Euro Serie wieder den Sprung auf die oberste Stufe des Podiums geschafft. In Hockenheim gewann er das Rennen am Samstag knapp vor Valtteri Bottas und Marco Wittmann.

Nach zwei Runden hinter dem Safety-Car wurde das Rennen mit etwas Verspätung eröffnet. Mortara konnte die Führung behaupten, dahinter verlor Nicolas Marroc nach einem starken Qualifying mehrere Plätze, am Ende strandete er sogar im Kiesbett. Bottas zog schon am Ausgang der zweiten Kurve an Wittmann vorbei, beide machten sich danach auf die Verfolgung von Roberto Merhi.

Der Spanier stand schon nach wenigen Runden unter großem Druck von Bottas, der zunächst aber nicht vorbei kam. Erst als Merhi in Runde acht neben die Strecke rutschte und bis auf den fünften Platz zurückfiel, kamen Bottas, Wittmann und auch Alexander Sims vorbei.

Mit schnellen Rundenzeiten verkürzte Bottas den Rückstand von sechs Sekunden auf Mortara in kürzester Zeit. In der vorletzten Runde versuchte es Bottas sogar vor der neuen Kurzanbindung, bremste allerdings zu spät und musste Mortara wieder passieren lassen, der danach ungefährdet zum Sieg fuhr.

Bottas und die ART-Rakete

"Ich habe plötzlich eine rot-weiße Rakete gesehen, die an mir vorbei schoss", kommentierte Mortara die Situation direkt nach dem Rennen. "Am Ende war Valtteri schneller als ich, daher bin ich glücklich, dass es mit dem Sieg noch geklappt hat."

Wie Bottas später klar stellte, sollte das Überholmanöver eigentlich gar keines werden. "Ich habe schnell aufgeholt und in der Gischt hinter Edoardo meinen Bremspunkt verpasst. Ich war einfach viel zu spät dran, geplant war das Manöver also auf keinen Fall", so der ART-Pilot.

Mit dem zweiten Platz hielt Bottas das Rennen um den Vize-Titel noch offen. Um Marco Wittmann am Sonntag noch abzufangen, muss Bottas allerdings das Sonntagsrennen gewinnen, während sein deutscher Konkurrent keine Punkte holen darf. "Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn ich vor Valtteri ins Ziel gekommen wäre und den Vize-Titel schon heute geholt hätte. Aber so müssen wir halt morgen noch einen Punkt holen, um alles zu sichern", meint Wittmann.

Hinter dem Podium fuhr Alexander Sims auf den vierten Rang, damit hat er keine Chancen mehr auf den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Hinter Roberto Merhi und Laurens Vanthoor gingen die letzten Punkte an Christopher Zanella und Daniel Juncadella.