Gestern schwitzten die 24 Piloten des ATS Formel-3-Cup auf dem Nürburgring noch um die Wette. Nach dem heutigen Qualifying waren zwar auch alle nass, das lag aber an dem heftigen Regen, der rund eine halbe Stunde zuvor eingesetzt hatte. Die Teams sahen sich damit völlig neuen Bedingungen ausgesetzt und mussten die Yokohama-Regenreifen auspacken. Neueinsteiger Tom Dillmann aus Frankreich sicherte sich in einer Zeit von 2:12.867 Minuten die Pole-Position und damit auch seinen ersten Punkt im Cup. Er freute sich über das schlechte Wetter, da er seine Formel-3-Erfahrung perfekt ausspielen konnte.

Das galt auch für den Deutschen Tim Sandtler (beide Dallara F307 Mercedes), der ebenfalls neu im Cup unterwegs ist. Der Jo-Zeller-Racing-Pilot wurde Zweiter. Ein zufriedenes Gesicht sah man auch beim Niederländer Stef Dusseldorp. Er qualifizierte sich für die dritte Startposition und hat am Sonntag die Chance in der Meisterschaft Boden auf seinen Teamkollegen von Van-Amersfoort-Racing Laurens Vanthoor (beide Dallara F307 Volkswagen) gutzumachen. Der Belgier kam über einen zehnten Rang nicht hinaus und wird am Samstagnachmittag beweisen müssen, dass er auch aus dem Mittelfeld heraus nach vorne fahren kann.

Doch bei den Bedingungen spielte nicht nur das Können, sondern auch das Glück eine Rolle.Durch Dreher und Unfälle von einigen Piloten mussten die Streckenposten lange die gelben Flaggen schwenken. So war minutenlang keine Zeitverbesserung möglich. Erst wenige Minuten vor Ende des Zeittrainings war die Strecke frei. Und schon entbrannte die Jagd auf die Pole-Position. Zuerst lag Vanthoor noch auf eins, doch in den letzten vier Minuten änderten sich die Namen an der Spitze ständig. Harald Schlegelmilch (Dallara F307 Mercedes), Dillmann, Sandtler, Dusseldorp - alle kämpften um den ersten Platz. Pech für Vanthoor: er drehte sich in seiner letzten schnellen Runde und konnte somit seinen Angriff auf die Spitze abhaken. Stattdessen wurde er sogar noch auf den zehnten Rang zurückgereicht.

Tom Dillmann:

Heute lief es besser als gestern. Aber es war viel Wasser auf der Strecke und deswegen auch starkes Aquaplaning. Mein Auto war fantastisch und das Setup sehr gut. Ich hatte großes Vertrauen in mein Fahrzeug. Im Zeittraining gab es lange gelbe Flaggen, aber ich konnte die letzten freien Runden nutzen, um ganz nach vorne zu fahren.

Tim Sandtler:

Es war so eine starke Gischt, dass man kaum etwas gesehen hat, selbst die Flaggen waren nur schwer zu erkennen. Erst gegen Ende konnte ich die letzten ein, zwei Runden frei fahren. Ich bin mir sicher, dass wir schneller sein können. Aber wir sind mit unserer Position zufrieden.

Stef Dusseldorp:

Am Anfang hatten wir Probleme mit dem Setup. Nach fünf Runden sind wir deswegen an die Box zurückgekommen und haben einiges geändert. Danach lief es viel besser und es war auch nicht mehr so viel Verkehr auf der Strecke. Meine letzte schnelle Runde war nicht so gut, aber ich bin mit meinem dritten Platz zufrieden. Schließlich habe ich noch nicht so viel Erfahrung im Regen.