Der Belgier Frédéric Vervisch (Dallara F307 Mercedes) ist heiß auf den Titel und hat im ersten Qualifying des ATS Formel-3-Cup auf dem EuroSpeedway einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung getan. Mit einer Zeit von 1:16.652 Minuten sicherte er sich seine dritte Pole-Position in Folge. Vervisch war einer der ersten Piloten, die die 30-minütige Trainingssitzung in Angriff nahmen. Sofort setzte er sich an die Spitze und hielt diese bis zum Ende.

Neben ihm in der Startaufstellung zum 13. Saisonlauf steht sein Landsmann Laurens Vanthoor (Dallara F307 Volkswagen). Die Leistungskurve des erst 17-Jährigen zeigt eindeutig nach oben. Nach mehreren zweiten Plätzen hofft Vanthoor hier auf seinen ersten Sieg. Die drittschnellste Zeit fuhr der Kolumbianer Sebastian Saavedra (Dallara F307 Mercedes). Allerdings wird er im Rennen heute Nachmittag nur von der achten Position aus starten. Bei den gestrigen Tests hatte Saavedra trotz gelber Warnflaggen einen Konkurrenten überholt. Die Rennleitung ahndete diese gefährliche Situation mit der Rückversetzung um fünf Plätze im darauf folgenden Rennen. Der Tabellenvierte hat sich damit selbst eine gute Chance genommen, in der Meisterschaft aufzuholen.

Freude hingegen beim Italiener Matteo Chinosi (Dallara F307 Mugen-Honda), der den dritten Startplatz erbte. "Ich starte genau hinter dem Tabellenführer und habe somit eine gute Chance, ihm Punkte in der Meisterschaft abzuknöpfen", hofft der Ombra-Pilot. Der Vierte im Meisterschaftsbunde, der Venezolaner Johnny Cecotto, der momentan zusammen mit Chinosi den zweiten Tabellenrang inne hat, kam auf den fünften Platz.

Zur Hälfte des Qualifyings wurde die Zeitenjagd durch eine gelbe Flagge unterbrochen, da David Hauser im Kies stand. Wenige Minuten später musste die Session sogar ganz abgebrochen werden. Sebastian Saavedra und Jens Höing hatten sich bei der Boxenausfahrt leicht berührt, sodass beide Fahrzeuge in der Streckenmitte zum Stillstand kamen. Beide schafften es zurück in die Box, während Höing dort blieb, ging Saavedra nach einem Reifenwechsel wieder auf die Strecke. Bei den Fahrern Federico Leo, Karline Stala, Giulio Glorioso, Marco Oberhauser und Kevin Mirocha wurde die in dem Moment gefahrene schnellste Zeit gestrichen.

Fréderic Vervisch:
Ich bin heute gleich rausgefahren - warum auch warten. Ich fahre um die Meisterschaft und damit auf Sicherheit. Was man hat, das hat man. Das ist meine dritte Pole in Folge und auch ein zusätzlicher Punkt in der Tabelle. Jetzt müssen wir uns auf das zweite Qualifying und das Rennen konzentrieren.

Laurens Vanthoor:
Der zweite Platz ist in Ordnung. Gestern hatten wir Probleme am Auto und deswegen Änderungen vorgenommen. Die haben heute leider nicht so gut funktioniert. Ansonsten wäre mehr möglich gewesen. Wenn im zweiten Zeittraining alles passt, dann kommen wir näher ran oder sind sogar vorne.

Sebastian Saavedra:
Das war ein hartes Qualifying, da die Strecke zu Beginn kalt war. Aber ab der dritten Runde wurde es besser. Aber zufrieden bin ich nicht, da ich nur von der achten Position starte - das ist sehr ärgerlich. Dann auch noch die Kollision, bei der zum Glück am Auto nichts passiert ist.