Dem Kolumbianer Sebastian Saavedra (Dallara F307 Mercedes) ist es im siebten Saisonlauf auf dem Hockenheimring gelungen, den Fluch, der über seinen Starts lag zu brechen. Zwar musste er sich nach gutem Start hinter dem Polemann Laurens Vanthoor (Dallara F307 Volkswagen) einreihen, konnte ihn aber eine Runde später überholen. Danach war der 18-Jährige aus dem Team HS Technik, auf dem Weg zu seinem ersten Formel-3-Sieg, nicht mehr aufzuhalten.

Teamchef Michael Hascic hatte weiteren Grund zu jubeln: Johnny Cecotto (Dallara F307 Mercedes) stand als Zeitplatzierter ebenfalls auf dem Podium und dankte so seiner Mechanikertruppe: der Venezolaner hatte im gestrigen zweiten Qualifying bei einer Kollision sein Fahrzeug schwer beschädigt. Das Team arbeitete bis Mitternacht, um den Dallara wieder flott zu machen. Kevin Mirocha (Dallara F307 OPC-Challenge) sah als Dritter die schwarz-weiß-karierte Flagge und schaffte damit zum ersten Mal den Sprung aufs Podest. Er lieferte sich am Ende des Rennens einen harten Zweikampf mit dem Belgier Frédéric Vervisch (Dallara F307 OPC-Challenge). Doch der erst 16-Jährige blieb cool: "Wir hatten sogar eine kleine Berührung, als ich auf einen zu Überrundenden aufgelaufen bin. Zum Glück ist alles heil geblieben." Zweitbester Deutscher wurde Jens Höing (Dallara F307 Mercedes) auf dem 14. Platz.

Riesengroßes Pech hatte der Belgier Laurens Vanthoor. Er holte sich gestern die Pole-Position und hoffte auf seinen ersten Sieg im ATS Formel-3-Cup. Doch schon in der zweiten Runde waren alle Hoffnungen dahin: In der ersten Kurve pushte der in Führung liegende Niederländer zu hart, verließ die Ideallinie, traf einen Pylone und handelte sich dabei einen gebrochenen Frontflügel ein. Nach dem Boxenstopp folgte in der 12. Runden das endgültige Aus, als er sich im Zweikampf mit Max Nilsson daie Radaufhängung beschädigte und aufgeben musste.

Auch in der Trophy-Wertung ging es hoch her. In der elften Runde drehte sich der Italiener Giulio Glorioso nach der Spitzkehre. Die Niederländerin Shirley van der Lof konnte nicht mehr bremsen, fuhr auf das Fahrzeug auf und hätte sich beinahe noch überschlagen. Vorne sicherte sich derweil der Niederländer Dennis Swart den zweiten Saisonsieg, womit er auch in der Tabelle auf die zweite Position vorrückt. Zweiter wurde der Österreicher Marco Oberhauser vor dem Italiener Massimo Rossi.

Sebastian Saavedra:
Am Start war es sehr rutschig, deshalb konnte ich Vanthoor nicht überholen. Aber in der zweiten Runde konnte ich seine kleinen Fehler nutzen und vorbeiziehen. Ich bin total glücklich, dass ich endlich gewonnen habe. Das es ein Doppelsieg wurde, ist toll für das Team.

Johnny Cecotto:
Das Team hat nach meinem gestrigen Crash noch lange gearbeitet und mir ein tolles Auto hingestellt. Am Start habe ich zwar einen Platz verloren, konnte dann aber wieder aufholen. Leider war der Abstand zu Sebastian zu groß, um ihn anzugreifen. Zudem habe ich durch einen zu Überrundenden Zeit verloren. Aber wir haben ja noch ein Rennen.

Kevin Mirocha:
Ich muss mich erst mal bei meinen Team und Opel bedanken, die nach meinen Motorschaden gestern bis in den Morgen gearbeitet haben. In den letzten Runden hatte ich noch einen guten Zweikampf mit Vervisch. Ich habe mich stark konzentriert, um den dritten Platz nach Hause zu fahren.